Mit zwei Federwegsoptionen und neuem Motor-System stellt Cannondale sein Moterra neu auf. Wir haben erste Infos.
Kurz und knapp: Cannondale Moterra & Moterra LT
- Moterra als All-Mountain mit 160 mm Federweg vorne und 150 am Heck, 29-Zoll vorne und hinten
- Moterra LT als abfahrtslastigeres E-Enduro mit 170 mm vorne und 165 mm am Heck sowie Mullet-Setup
- Bosch-Performance-Line-CX-Gen 5 Motor, kompatibel mit 600 und 800 Wh Akku sowie Range Extender
- Neuer Carbonrahmen soll 1000 g zum Vorgänger einsparen
- Preise ab 7399 Euro (Moterra LT), Moterra ab 6999 Euro
Cannondale Moterra 1 im MOUNTAINBIKE-Video Review
Die MOUNTAINBIKE-Video Reviews gehen in die nächste Runde. Redakteur Lukas Hoffmann hat sich das Cannondale Moterra 1 vorgenommen und für Euch auf Herz und Nieren getestet.
Qual der Wahl: Weiterhin zwei Moterra-Versionen im Lineup
Für das Modelljahr 2026 gibt es am Moterra von Cannondale ein großes Update: Wie bereits gehabt wird es das E-MTB in zwei Federwegsklassen geben. Während das "normale" Moterra mit 29-Zoll-Laufrädern vorne und hinten sowie 160 mm Frontfederweg und 150 mm Federweg hintenrum als waschechtes All-Mountain für ausgedehnte Touren und Flowtrails durchgeht, fährt das LT da schon gröbere Eckdaten auf. Mit Stahlfederdämpfer und im Mulletsetup zielt es mit etwas mehr Federweg klar auf abfahrtsorientierte Fahrerinnen und Fahrer.
Neu bei beiden Varianten ist ein Carbonrahmen, der im Vergleich zum Vorgänger knapp 1000 Gramm abgenommen haben soll. Auch an der Geometrie wurde Hand angelegt: Das Moterra kommt nun mit höheren Stackwerten, der Reach ist dafür etwas kompakter geworden, was der Wendigkeit zugute kommen soll. Das Tretlager sitzt für mehr Sicherheit etwas tiefer.
Unterscheiden tun sich die beiden Bikes sich vor allem im Hinterbau: Das Moterra setzt indes noch mehr auf Alltagstauglichkeit und kommt so beispielsweise mit einer Montagemöglichkeit für Seitenständer.

Besonders stolz ist Cannondale auf die Integration des Bosch-Kiox-Displays, das formschön im Vorbau eingelassen wurde.
Das Heck darf sich über eine neue Kinematik freuen, die auf Luftdämpfer optimiert wurde.
Voll auf Krawall: Das Cannondale Moterra LT

Darfs ein bisschen mehr sein?
Getreu dem Motto führt Cannondale das Moterra auch weiterhin als Long-Travel-Variante (LT) im Portfolio. Mit 170 mm vorne und 165 am Heck ist es abfahrtslastiger gestaltet. Das eigenständige Heck wurde auf einen Stahlfederdämpfer optimiert. Das LT ist auf das besagte Mullet-Setup optimiert, auch hier wird auf einen Carbonrahmen gesetzt, der übrigens auch für Bikeparks freigegeben ist.
Für mehr Abfahrtsspaß ist der Stack etwas höher und der Radstand länger als beim "normalen" Moterra. Anders als sein Brudermodell ist das LT aufs Wesentliche reduziert, was das Infotainment angeht: Die Bosch Remote sitzt auf dem Oberrohr eingelassen, ein Multifunktionsdisplay ist nicht an Bord.
Insgesamt drei Modellvarianten

Drei Modellvarianten sind insgesamt zu haben, zwei beim Moterra und ein LT-Modell.
Das Moterra LT kostet 7399 Euro. Es kommt mit fetter Fox-38-Gabel in der Performance-Ausführung samt 170 mm Federweg, hinten ist ein DHX-Coil-Dämpfer im Einsatz. Zudem ist die brandneue Sram-90-Transmission verbaut. Eine kräftige TRP-EVO-Pro-Bremse sorgt für Verzögerung. Lecker: Zwei Farbgebungen sind zu haben.
Das Moterra Carbon 2 startet bei 6999 Euro, kommt mit Rock Shox Delux-Select bzw. Rock-Shox-Zeb-Fahrwerk. Zudem ist eine MT5-Bremse von Magura verbaut und eine Shimano-XT-Schaltung. Volle Hütte ist indes beim Moterra Carbon 1 angesagt, das mit Funkschaltung (Sram-X0-Transmission), Magura MT7 Bremse und Fox-Factory-Fahrwerk daher kommt. Beide kommen mit dem großem 800Wh-Akku von Bosch.

Praktisch: der Akku ist beim Moterra nach unten entnehmbar.
Beide Modelle können es mit einem 600- oder 800-Wh-Akku aufnehmen, zudem ist der Range-Extender eine Option, der die Akkukapazität rechnerisch auf über 1000 Wh steigen lässt.
Rückblick: Das Cannondale Moterra von 2023
Das Cannondale Moterra LT (2023) im Youtube-Video:
Key Facts:
- als 29"-All-Mountain und Enduro ("Mullet")
- mit Alu- oder CarbonAlu-Rahmen
- Bosch-Smart-System
- Topmodelle mit Frontleuchte

2016 erblickte das erste Moterra das Licht der Radwelt – und war ein Meilenstein. Als einer der ersten Hersteller pflanzte Cannondale nicht einfach einen Motor in ein MTB, sondern machte sich tiefgreifende Gedanken ums Handling. So baute die US-Firma das Bosch-Aggregat "verkehrt herum" in den futuristischen Rahmen, um die Kettenstreben kurz zu halten. Nun kommt die dritte Moterra-Neo-Generation, die auf das Bosch-Smart-System, bestehend aus bekannt starkem Performance-CX-Motor (85 Nm), großem 750-Wh-Akku, Kiox-300-Display, LED-Remote sowie "smarter" App-Steuerung, setzt.

Die Schwaben-Power steckt in zwei Moterra-Plattformen: im All-Mountain Moterra Neo mit 150-mm-Fahrwerk und mit Carbon- oder Alu-Rahmen sowie im Enduro (170/165 mm Federweg) Neo LT mit Carbon-Rahmen. Wobei die "Carbonis" nur den Hauptrahmen aus Kohlefaser besitzen, das Heck bilden Alu-Streben. Laufradgrößen? Das Neo rollt auf 29", in Größe S kommt ein "Mullet"-Aufbau mit 29" vorne und 27,5" hinten zum Einsatz. Am Neo LT ist Mullet über alle Rahmengrößen hinweg gesetzt. Die Geometrie hat Cannondale aufgefrischt, mit 65° (Neo) bzw. 64° (Neo LT) steht der Lenkwinkel angesagt flach, der Reach-Wert fällt eher moderat aus (475–485 mm in Größe L). Die Kettenstreben "wachsen" übrigens mit den Rahmengrößen mit.

Vom Neo wird es je zwei Modelle in Alu und Carbon geben, mit Preisen von 5499 bis 8499 Euro. Das Neo LT kommt ebenfalls in zwei Varianten für 7499 bzw. 8999 Euro. Die Topmodelle sind mit einer 1000 Lumen starken Lezyne-Frontlampe ausgestattet, generell sind die Parts für den Preis jeweils stimmig und hochwertig gewählt.

Rückblick: Cannondale Moterra aus dem Modelljahr 2021:
2020 haben wir uns das Cannondale Moterra des Modelljahrs 2021 genauer angeschaut. Das Bike ist bei vielen Händlern in Restgrößen verfügbar und bietet auch 2022 tolle Features.
Diese Varianten sind zu haben
- Moterra Neo 5 mit Shimano Steps E7000 Antrieb und vollintegrierter Batterie.
- Moterra Neo 5+ mit Shimano Steps E8000 Antrieb
Moterra Neo 5 mit Shimano Steps
Für 2021 schiebt Cannondale ein Update für das Aluminium-Moterra nach: Das Neo 5 ist nun mit Shimano Steps E7000 Antrieb zu haben, der Akku ist komplett im Unterrohr integriert. Der E7000er-Antrieb ist von Shimano bewusst etwas schwächer gehalten als der Top-Motor der Japaner, der E8000.
So kommt der 7000er-Antrieb auf 60nm-Unterstützung in der Spitze bei 500 Watt. 3799 Euro sind für das Neo 5 fällig, dafür erhält man ein wertiges Aluminiumbike mit SR Suntour und X-Fusion Federlelementen. Die Kinematik wurde speziell an den Rahmen angepasst und auf den E-MTB-Einsatz optimiert.
Moterra Neo 5 + – mehr Leistung
Noch mehr Power bietet dann der E8000-Antrieb im Moterra 5 + mit 70nm in der Spitze. Für beide Varianten steht ein Akku mit 504-Wattstunden bereit. Für die Plusvariante sind 3999 Euro fällig. Beide Bikes bietet vorne 150mm Hub und hinten 140mm.
Rückblick 2020: Das änderte Cannondale am beliebten Moterra
- 2020 kommt das Moterra mit Carbon-Rahmen und Bosch CX Antrieb
- Federweg: 160 mm vorne/hinten
- Rahmengrößen M- XL mit 29''-Laufrädern, Größe S mit 27,5''
Cannondales Moterra bekommt für das Modelljahr 2020 den neuen Bosch Performance Line CX Motor und mehr Federweg verpasst.

Was ist neu am Cannondale Moterra für 2020
Das Cannondale Moterra kommt für das Modelljahr 2020 mit Carbon-Rahmen und Alu-Hinterbau. Beim Rahmen setzt Cannondale nicht auf extremen Leichtbau sondern auf Langlebigkeit und gewährt lebenslange Garantie. Auch die Motoraufnahme ist komplett aus Carbon.
Außerdem bekommt das E-MTB mehr Federweg verpasst. Statt wie bisher 130 bis 140 mm sind die Moterra-Modelle jetzt mit 160 mm vorne und hinten ausgestattet. Das Abfahrts-orientierte Moterra SE kommt sogar mit 180-mm-Doppelbrückengabel (Ausstattungsdetails weiter unten).

Cannodale hat beim neuen Moterrad großen Wert darauf gelegt, das Federungsverhalten beim Abfahren, Bremsen und Klettern über alle Rahmengröße und alle Fahrertypen konstant zu halten. Aus diesem Grund sind die Drehpunkte der Federung für jede Rahmengröße optimiert, um die beste Traktion bergauf wie bergab zu garantieren.

Herzstück des E-MTBs ist der für das Modelljahr 2020 neu vorgestellte Bosch Performance Line CX Motor. Extra fürs E-Mountainbiken konzipiert bringt er viel Unterstützung für den Uphill mit. Im E-MTB-Modus, zwischen Tour und Turbo angesiedelt, unterstützt mit einer Bandbreite die von Tour bis Turbo reicht, je nachdem wie sehr der Fahrer selber in die Pedale tritt. In der Spitze hilft der Motor so mit bis zu 340 Prozent Verstärkung nach bei einem maximalen Drehmoment von 75 NM. Dank Magnesiumgehäuse soll der Motor auch leichter geworden sein und wird im Moterra von einer Bodenplatte aus Aluminum vor Steinen im groben Gelände geschützt. Der 625-Wh-Akku sitzt standesgemäß im Unterrohr des Moterra. So hat sogar noch ein Flaschenhalter im Rahmen des Moterra Platz.

Fahreindruck Cannondale Moterra
MOUNTAINBIKE konnte das Moterra 1 schon im alpine Gelände einer Testfahrt unterziehen. Wie schon das Ur-Moterra von 2016 (siehe unten), ist das neue Moterra auf Fahrspaß bergab ausgelegt. Das potente 160-mm-Fahrwerk gibt Sicherheit, egal ob auf schnellen Wurzelpassagen oder in verblockten Abschnitten. Die mit Magura entwickelten neuen Bremsscheiben (220 mm vorne, 200 mm hinten) verzögerten auch im steilen Downhill souverän.Doch auch bergauf machte das Moterra eine sehr gute Figur. Immer genug Traktion am Hinterrad und dabei auch in steilen Abschnitten gut beherrschbar macht das Moterra Shuttle- oder Gondelfahrten überflüssig.

Rückblick: Das erste Cannondale Moterra 2016

Cannondale hat auf den Eurobike Media Days im Juli 2016 sein erstes E-Mountainbike-Fully vorgestellt. Um das best-mögliche E-MTB zu bauen, haben die Entwickler von Cannondale tief in die Trickkiste gegriffen. Hohe Entwicklungsziele hatten sich die US-Amerikaner (mit Entwicklungsabteilung in Freiburg) schon damals gesetzt. Der große Bosch-CX-Motor wurde leicht gedreht, um so das Bosch E-Bike mit den kürzesten Kettenstreben zu realisieren. 457 mm betragen diese lediglich. Auch der Akku wurde so platziert, dass der Schwerpunkt des Rades zentral und tief liegt. Ergebnis: Trotz des recht hohen Gewichts des Alu-Boliden überzeugten die Moterra Modelle in unseren Tests.
Vier Bedingungen sollte das neue E-Mountainbike damals erfüllen:
- kurze Kettenstreben für mehr Agilität auf dem Trail
- tiefer Schwerpunkt für ein optimales Fahrverhalten in den Kurven
- optimaler Drehpunkt für die Hinterbaufederung, um Antriebseinflüsse auf das hintere Rahmendreieck zu minimieren
- Platz für einen Flaschenhalter