Das hat uns gefallen:
kräftiger Bosch-Motor, sehr großer Akku
unaufgeregtes, berechenbares Handling
Das hat uns nicht gefallen:
/ solide, aber kaum edle Ausstattung
für ein Enduro wenig Reserven am Heck
Moustache haben sich voll und ganz E-Bikes verschrieben, unmotorisierte Räder gibt es bei den Franzosen nicht. Das Samedi 29 Game 5 zielt mit 170/160 mm Federweg und bärenstarkem Bosch-CX-Motor auf Enduristi, die viel Power zum Einstiegspreis suchen. Da muss ausstattungsseitig zwangsläufig der Rotstift angesetzt werden. Die Deore-Vierkolbenbremse von Shimano, die XT/Deore-Schaltung mit FSA-Kurbel sowie die mit hauseigener Felge und günstigen Shimano-Naben ausgestatteten Laufräder verrichten ihren Dienst glanzlos, aber funktional tadellos. Erfreut schweift das Auge über die langhubige, "fette" Domain-Federgabel, die jedoch eine Druckstufenregulierung zur feineren Abstimmung vermissen lässt. Gleiches gilt für das hauseigene Moustache-Federbein, das nur per Luftdruck und Zugstufe abstimmbar ist, sonst nur eine zuschaltbare Plattform bietet.
Aufrecht und bequem nimmt man auf dem knapp 25 Kilo schweren Langhuber Platz, die Sitzposition ist trotz des langen Oberrohrs tourig- bequem gehalten. Im Uphill spielt der Bosch-Motor einmal mehr seine enormen Stärken aus, er zieht mit Verve gen Gipfel, ist dabei aber auf harmonischen Schub gepolt. Auf dem Trail rasiert der "Bart" dann recht ordentlich. Bei Einhaltung der empfohlenen Luftdrücke bleiben Front und Heck erstaunlich ruhig und nutzen den Federweg super aus. Der hauseigene Luftdämpfer zeigt dabei aber gar zu gute Nehmerqualitäten, er rauscht aufgrund mangelnder Progression durch den Hub und kommt im groben Gelände recht früh ans Limit. Ganz anders die potenten, klebrigen Maxxis-Reifen, die viel Fahrsicherheit vermitteln und nahezu "ausbruchsicher" sind.
Preis | 5700 €/Fachhandel |
Gewicht | 24,9/140 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Rahmengröße | S, M, L, XL |
Motor | Bosch Performance Line CX |
Akku | Bosch Powertube, 750 Wh |
Display | Bosch Kiox 300 |
Federweg | Gabel 170 mm, Rahmen 160 mm |
Schaltung | 1 x 12 Gänge, 34 : 10–51 Shimano XT/ Deore-Schaltung, FSA-Kurbel |
Bremsen | Shimano Deore 203/203 mm |
Federgabel | Rock Shox Domain R |
Federbein | Moustache Magic Grip Control |
Laufräder | Shimano MT410/Moustache |
Reifen (v/h) | Maxxis Assegai Exo 29 x 2,5" |
Vario-Stütze | Kindshock S 900i (150 mm) |

Testfazit:
Das Game 5 bringt seriösen Fahrspaß fürs Geld, ist glanzlos, aber funktional ausgestattet und bringt Enduristen dank des starken Motors flott zum Trail-Einstieg. Das sensibel ansprechende Federbein kommt schnell an seine Grenzen.
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