Erlebt das Fahrrad seine Renaissance als E-Bike? Ganz ohne Schnickschnack präsentiert Bergamont mit dem E-Vitess Elite Amsterdam ein City-E-Bike, das nicht nur optisch durchaus auch als "schlichtes" Stadtrad durchgehen könnte. Denn einerseits haben die Hanseaten in das E-Vitess modernste E-Bike-Technik im Rahmen verbaut, andererseits durch die clevere Technik des TQ-Antriebssystems HPR50 aus Oberbayern einen Motor installiert, dessen schlankes Design und seine leichte Bauweise für Konzepte dieser Art federführend sein könnte.
Leicht: Starrer Rahmen mit vollintegriertem Akku
Die Basis für ein leichtes Fahrrad respektive Pedelec kann man sich im Grunde vom Rennrad abschauen: Dort ist ein starrer Rahmen und eine starre Gabel schon fast seit zwei Jahrhunderten das Nonplusultra. So kombiniert Bergamont einen Aluminiumrahmen mit fest integriertem Akku und eine Carbongabel zu einer Einheit: leicht und dennoch stabil!
Die Zeiten überbordender Akkuleistungen von 1000 und mehr Watt scheinen zumindest für die städtischen E-Bikes sinnvollerweise Geschichte. Das Bergamont E-Vitess Elite Amsterdam begnügt sich mit einem schlanken, fest integrierten 360 Wh-Akku, der mittels Rahmenladebuchse wieder aufgeladen werden kann. "Und was mache ich, wenn ich das Rad nicht im Keller laden kann?" Kein Problem, es lässt sich wirklich easy in die Wohnung tragen! Beim E-Vitess Testrad blieb die Redaktionswaage bei sanften 21,7 kg stehen! Für ein voll ausgestattetes Stadtrad mit zwei
Gepäckträgern ein Traumgewicht, das sich dank des geschwungenen Oberrohrs auch noch richtig handlich die Treppe hochtragen lässt.Mittelmotor TQ-Systems HRP50
Seit der Neuvorstellung des TQ-Systems Mittelmotors HPR50 scheint dieser vor allem in der Sportecke angekommen zu sein. Doch der Kleine aus Oberbayern hat Potenzial und kann mehr: So empfiehlt er sich durchaus für leichte Stadträder; unser Test hat’s gezeigt: Mit seinen 50 Nm supportet er seinen Pedaleur locker über leichte Hügel, im einstelligen Steigungsprozentbereich gar kein Problem. Wird's steiler, muss man eben ein bisschen zuarbeiten, aber nicht bis in die Schmerzzone. Die Fünf-Gang-Nabe bietet mit ihrem 263 % Übersetzungsumfang auf dem E-Vitess einen Berggang von 3,30 m im leichtesten Gang und einen Gang für die Abfahrt von ca. 8,7 m. Das reicht für wellige Topografie locker aus.
Unsere Ergebnisse bzgl. der Reichweite mit rund 30 km für eine Radtour lassen sich mit dem TQ-Antrieb locker verdoppeln: Der enorm kompakte Mittelmotor ist nicht nur lautlos, sondern überzeugt unterwegs auch mit extrem geringem Tretwiderstand. So ist es mit dem HPR50 kein Problem, die Unterstützung des Antriebs auch mal ganz abzuschalten. Das merkt man im Flachen tatsächlich nicht, so locker und leicht lässt sich das Bergamont pur treten.
Als Informationszentrale steht das Display auf dem Oberrohr zur Verfügung, das den Fahrer nicht nur mit wesentlichen Daten versorgt, sondern auch z.B. mit Tret- und Motorleistung. Zum Umschalten der Motorunterstützung kommt die Remote am linken Lenker ins Spiel, die die drei Unterstützungsstufen, so wie das Licht und den Walk-Assist aktiviert. Die zwei gummierten Tasten sind so ausgelegt, dass die Betätigung auch mit Handschuhen keine Mühe macht. Der hintere Gepäckträger nimmt zwei Gepäcktaschen mit insgesamt max. 20 kg Tragkraft auf.
Die Verarbeitungsqualität des Testrades macht insgesamt einen sehr guten Endruck: Die Schweißnähte des Alurahmens sind verschliffen, ohne zu viel Material von den stabilitätsbildenden Schweißraupen wegzunehmen. Auch die Montagequalität stimmt, alle Komponenten funktionieren einwandfrei.
Durch die City mit dem Bergamont E-Vitess Elite Amsterdam
Dass das E-Vitess einen hohen Nutzcharakter hat, zeigt schon der Frontgepäckträger, der zwar lediglich mit fünf Kilo beladen werden darf, aber an Praktikabilität fürs Tascheaufschnallen nichts vermissen lässt. Dank bequemer Sitzposition gleitet man mit dem E-Vitess unterwegs entspannt durch die City, die Agilität ist zwischen stabilem Geradeauslauf und wendigen Kurvenverhalten sehr ausgewogen – ein Rad für jeden Anspruch und Fahrkönnen. Zum easy Handling tragen auch die dicken Pneus bei, deren kräftiges Profil jedem (Un-)Wetter den Spaß verdirbt und mit gutem Grip aufwartet. Das Auf- und Absteigen mit dem neuen Tiefeinsteigerrahmen ist kein Problem, muss man den Fuß lediglich über den knapp 45 cm hohen Mittelsteg heben. Ein Lichtblick ist im wahrsten Sinne des Wortes auch die Lichtanlage mit dem hellen Frontscheinwerfer und der dreiteiligen Heckleuchte, die man richtig gut sieht.
Fazit
Die Tiefeinsteiger-Variante Bergamont E-Vitess Elite Amsterdam überzeugt dank ausgewogener Fahreigenschaften, dem smarten TQ-Antrieb und schlussendlich dem leichten Gewicht, das nicht nur die Fahreigenschaften positiv unterstützt, sondern auch das allgemeine Handling in der Stadt erleichtert.
Ergebnis
Punkte: 750 // Note: sehr gut *
* Ein technischer Fehler führte zu einer falschen Berechnung. Bepunktung und Benotung haben wir nun korrigiert. An der textlichen Beurteilung ändert sich nichts.
👍 Das gefällt
- leichtes vollausgestattetes City E-Bike
- robuster und wartungsarmer Antriebsstrang
- gute Bereifung für Asphalt und Feldwege
- Frontscheinwerfer mit guter Lichtausbeute
👎 Das weniger
- 160 mm Bremsscheibe am Hinterrad dürfte etwas größer sein
💗 Das perfekte Rad für...
- ... Pendler, Genussradfahrer oder auch für Ausflügler ins grüne urbane Umfeld
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