Cargobike: So findest du das perfekte Lastenrad

Lastenräder sind eine vielseitige Mobilitätslösung. Sie können weit mehr als nur Lasten transportieren. Im Idealfall können sie ein Auto ersetzen. Dieses Potenzial hat auch Bergamont erkannt und entwickelt mit einem engagierten Team in St. Pauli seit einigen Jahren Cargobikes – in immer mehr Kategorien.

Den Fokus legen die Hamburger auf die drei Schlüsseltypen im Lastenradsegment: Long John, Longtail und Bakery-Bike. Wie sich die unterschiedlichen Typen unterscheiden, für welche Zielgruppen die Lastenräder sich besonders gut eignen und wie man erfolgreich die ersten Meter auf einem Cargobike meistert, erklärt Benny Röhlig, Lead Engineer Cargo bei Bergamont.

Der Markt der Cargobikes bietet mittlerweile eine enorme Vielzahl verschiedener Konzepte und Lösungen. Als wir bei Bergamont das Lastenradsegment in den Fokus genommen haben, war unser Ziel klar: Wir möchten dir ermöglichen, mit unseren Cargobikes mühelos große Lasten zu bewegen, bei einem einfachen und intuitiven Fahrverhalten. Bergamonts Portfolio gliedert sich in die drei wichtigsten Schlüsselkategorien:

Unser E-Cargoville LJ, kurz für Long John, ist das Herzstück unserer Cargoflotte. Die Last, bis zu 90 kg, sitzt zwischen der Fahrerin oder dem Fahrer und dem kleineren Vorderrad. Du hast bei uns die Wahl zwischen einer 50 cm oder 70 cm langen Ladefläche und verschiedenen Aufbauten für Kinder oder andere Nutzlasten.

Unser E-Cargoville LT, das Longtail, ist ein großes Schweizer Taschenmesser dank seiner zahlreichen Anbaumöglichkeiten und Zubehörteile. So kannst du dir das Rad ganz nach deinen Bedürfnissen gestalten. Die Trägersysteme vorn und hinten sind fest mit dem Rahmen verschraubt und bieten eine solide Stabilität für bis zu 54 kg hinten und 15 kg vorn. Vorn passt ein 40 × 30 cm Eurokistenmaß und hinten unter der Verwendung einer zusätzlichen Reling auch ein 60 × 40 cm Eurokistenmaß.

Die Kategorie Bäcker- oder Apothekerrad bedienen wir mit dem E-Cargoville Bakery. Es ermöglicht den einfachen, kompromisslosen Einstieg ins Lastenradfahren durch ein Wave-Rahmenkonzept mit extrem tiefem Durchstieg. Das eigenständige Design vermittelt Robustheit und das Rad ist auch für schwere Menschen optimal geeignet. Hier können wir hinten bis zu 27 kg und vorn bis zu 15 kg zuladen.

Eine Herzensangelegenheit wäre es noch kurz unser Hans-E LT zu erwähnen, auch wenn es nicht direkt in die Kategorie Cargobike fällt, sondern bei uns unter "Compact" firmiert. Mit seinen 20 Zoll Laufrädern vorne und hinten, einem Radstand von nur 105 cm, ausgestattet mit Federgabel, einem verlängerten Heckträger sowie großem Frontträger ist es der kleine Bruder von unserem Cargoville LT und bei mir ohne Kinder täglich im Einsatz.

Für alle Eltern, die ihre Kinder täglich von A nach B bringen, ist ein Long John die erste Wahl. Beispielsweise in unserem LJ70 sitzen die Kinder sicher und bequem in einer Holzbox oder noch besser in unserer neuesten Entwicklung, einer Box aus expandiertem Polypropylen. Ein höhenverstellbares 5-Punkt Gurtsystem mit einem pfiffigen Fidlock Magnetverschluss sichert die Kinder während der Fahrt.

Wenn nur ein Kind mitfährt oder der Transport zweier Kinder eher sporadisch ist, dann wäre auch das LT eine ideale Wahl. Wie schon erwähnt ist das Bike super flexibel und nach der Fahrt in die Kita ist man quasi wie auf einem normalen Rad unterwegs.

Neben Kindern und anderen Lasten sollten wir den Hundetransport nicht unerwähnt lassen. Um den Vierbeiner immer im Blick zu habe, ist das Long John perfekt, egal ob mit 50er- oder 70er-Ladeflächenlänge und einer dazugehörigen Box oder einer Ladereling. Das LJ verfügt unter dem vorperforierten Bodenbrett über universelle 8 mm Montagpunkte für Ösen oder Ähnliches, um unter anderem den Hund anzuleinen und vor dem Herausspringen zu bewahren.

Absolut nicht! Unsere kompakteren Modelle wie das E-Cargoville Bakery oder das Hans-E LT sind vielseitig einsetzbar und nicht ausschließlich auf den Transport statischer Lasten beschränkt. Tatsächlich bieten sie großartige Lösungen für diejenigen, die Flexibilität in einem kompakteren Format suchen. Beide genannten Modelle sind mit der Nutzlast von 27 kg auf dem hinteren Gepäckträger explizit für den Einsatz mit einem Kindersitz konzipiert.

So wirst du zum Lastenrad-Profi

Das ist ein wichtiger Punkt und es stimmt, dass die Positionierung von Lasten oberhalb des Gepäckträgers den Gesamtschwerpunkt nach oben verschiebt.

Und gleichzeitig muss das nicht zwangsweise zu einem kippligen Fahrverhalten führen. Bei der Entwicklung unserer Bikes haben wir besonderen Wert daraufgelegt, dass sie auch unter Last ein gutes Fahrverhalten zeigen.

Man sollte sich immer langsam an die maximale Zuladung herantasten – das gute ist, die eigenen Fähigkeiten wachsen schneller als die Kinder.

Für Fahranfänger*innen eines Long Johns empfehle ich nach einer grundsätzlichen Eingewöhnung mit dem leeren Fahrzeug maximal 80% des eigenen Körpergewichtes als Zuladung mitzunehmen. Bei einem LT sollte man noch etwas niedriger anfangen. Ein LJ bleibt bei hohen Zuladungen die bessere Fahrzeugwahl. Nicht jeder Mensch hat jedoch den Platz dafür. Auch das Erscheinungsbild eines LJs weicht für manche Kunden zu stark vom normalen Rad ab. Und wer vielleicht mal durch den Wald düsen will oder muss ist schlussendlich mit einem Longtail besser aufgehoben.

Wer sich trotzdem unsicher fühlt und mit einem normalen Kindersitz zufrieden ist, sollte einen Blick auf unser 20 Zoll Hans-E LT werfen. Hier bringt der kleinere Laufraddurchmesser eine enorme Absenkung des Schwerpunkts mit sich.

Gegenfrage: Wer nutzt ständig die volle Funktionalität seines Autos und das mit meist fünf Sitzen? Anders als bei Autos ist der Platzbedarf von Lastenrädern im öffentlichen Raum fast zu vernachlässigen.

Wir bei Bergamont sehen Cargobikes als äußerst vielseitige Mobilitätslösung und Autoersatz. Sie können weit mehr als nur gelegentlich große Lasten transportieren.

Beim Design und der Entwicklung unserer Cargobikes legen wir Wert darauf, dass sie nicht nur unter Last, sondern auch bei "Leerfahrten" ein tolles Fahrerlebnis bieten und sich in der Handhabung von einem normalen Fahrrad kaum unterscheiden.

Es stimmt, aktuell haben wir kein Trike in unserem Portfolio. Wir erkennen das Potenzial und den speziellen Nutzen, den Dreiräder für bestimmte Anwender*innen bringen. Unser Fokus liegt jedoch auf guten und sicheren Fahreigenschaften. Ohne adäquate Neigetechnik ist das fast ausgeschlossen.

Was heute bisher nicht Teil unseres Portfolios ist, kann in der Zukunft Realität werden.

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