Dass das Fahrrad das perfekte Verkehrsmittel für den Weg zur Schule sein kann, beweisen einige Nachbarländer beeindruckend. Auch hierzulande ist eine positive Entwicklung zu erkennen und immer mehr Kinder kommen mit dem Fahrrad zur Schule. Wir geben dir Tipps an die Hand, wie auch dein Kind mit dem Rad sicher zur Schule kommt.
Ab wann dürfen Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren?
Die Entscheidung, ab wann das Kind mit dem Fahrrad prinzipiell zur Schule fahren darf, liegt grundsätzlich ganz bei den Eltern. Auch, wenn einige Grundschulen dies tatsächlich untersagen, bindend ist das nicht! Allerdings sollten sich Kinder bereits sicher im Straßenverkehr bewegen können. Sie sollten so weit sein, dass sie insbesondere Gefahrensituationen selbst richtig einschätzen können. Das gelingt meist zum Ende der Grundschulzeit gut, ist aber nur ein ungefährer Richtwert und keine Vorgabe.
Wo dürfen Kinder mit dem Rad überhaupt fahren?
Da gibt es klare Regeln. Kinder bis 8 Jahre müssen auf dem Gehweg fahren, Kinder unter 10 Jahren dürfen auf dem Gehweg fahren. Diese Regelung gilt auch auf den neuen Fahrradstraßen. Keine Regeln ohne ein Aber: existiert ein baulich getrennter Radweg, dürfen auch Kinder dort fahren. Übrigens: Ein Erwachsener darf sein Kind auf dem Gehweg mit dem Rad begleiten. Allerdings nur ein Elternteil oder eine Begleitperson.
Fahrrad-Check
Grundsätzlich sind die Eltern für die Verkehrssicherheit der Räder ihrer Kinder verantwortlich. Doch auch den Kleinsten kann leicht beigebracht werden, worauf sie zusätzlich selbst achten sollten. Bei einer "gemeinsamen" Inspektion entsteht so spielerisch eine Sensibilisierung für die Funktion der Technik.
Fahrradhelm & Co
Es gibt zwar keine Helmpflicht in Deutschland, dennoch sollten Kinder immer einen Fahrradhelm tragen. Unsere Radinfrastruktur gibt es leider nicht immer her, sicher mit dem Rad durch den Straßenverkehr zu kommen. Kinder sollten auf dem Schulweg helle, reflektierende Kleidung tragen. Am Fahrrad selbst müssen Reflektoren oder Aufkleber vorhanden sein, die andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam machen. Eine Beleuchtung ist ebenso vorgeschrieben, eine Klingel sinnvoll.
Übung macht den Meister
Den Schulweg zu üben, sowohl hin als auch zurück, sollte gerade am Anfang einhergehen mit dem Erlernen der wichtigsten Verkehrszeichen. Schau dir den Schulweg deines Kindes an. Welche Zeichen sind relevant und haben welche Bedeutung, an welchen Stellen gilt es, besonders aufzupassen? Fahre daher den Schulweg gemeinsam mit dem Kind ab, im Idealfall früh vor Schulbeginn.
Wichtig: versetze dich in die Situation des Kindes, denn es hat durch seine Größe sowie eine tiefere Sitzposition einen ganz anderen Blick auf das Verkehrsgeschehen ringsherum. Fahre den Schulweg gemeinsam mit deinem Kind ab und erkläre, worauf es besonders achten sollte. Kinder lernen viel durch Beobachten und Nachmachen.
Und: Der beste Weg zu Schule ist nicht der schnellste, sondern der sicherste! Wenige Kreuzungen, Einfahrten und Querungen vereinfachen das Radfahren für dein Kind.
Zum Üben gehört aber auch das Beherrschen des Fahrrads, wie das richtige Bremsen, Abbiegen mit Handzeichen oder der Schulterblick. Je sicherer das Kind auf dem Rad ist, desto sicherer wird es sich später auch im Verkehr verhalten. Kinder sind oft abgelenkt, haben viele Eindrücke im Verkehr zu verarbeiten. Da hilft es, Fahrtechnik und Routine-Abläufe zu trainieren.
Gut zu wissen: Kinder müssen nicht erst eine Radfahrprüfung machen, bevor sie mit dem Fahrrad zur Schule fahren dürfen.
Was die Kinder auf dem Fahrrad NICHT machen sollten
Es versteht sich von selbst, dass Kinder weder mit Kopfhörern noch sonst wie laute Musik auf dem Fahrrad hören sollten. Andere Verkehrsteilnehmer werden sonst schnell überhört und das Kind bringt sich unnötig in eigene Gefahr. Das Gleiche gilt für das Smartphone. Der schnelle Blick auf das Display, mal eben mit einer Hand eine Nachricht tippen, das ist ein absolutes Tabu. Bruchteile von Sekunden an Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr können schlimme Folgen haben.
Die Aufklärung über mögliche Folgen von Unaufmerksamkeit, der Sicherheit im Straßenverkehr und dem richtigen Verhalten sollte immer in lockerer Atmosphäre passieren. In ruhigen Gesprächen kann das gemeinsam mit den Kindern erörtert werden. Dabei stets aus Sicht der Kinder denken.
Die Sache mit dem Schultornister
Zu beachten gilt, dass Kinder den Schulranzen meist auf dem Rücken transportieren müssen. Besser ist es jedoch ein Gepäckkorb oder ein Gepäckträger zu montieren bzw. zu benutzen, wenn es die Möglichkeit zur Befestigung am Fahrrad gibt. Aufpassen: Wenn dies nicht geht, sollten die Kinder den Schulranzen immer über beide Schultern aufsetzen und nicht nur über eine Schulter baumeln lassen.
Das Gewicht, welches die Kinder transportieren müssen, ist von großer Bedeutung, gerade was die eigene Beweglichkeit während des Radfahrens angeht. Alles, was nicht unbedingt mitgeschleppt werden muss, sollte besser daheimbleiben oder, wenn möglich, direkt in der Schule gelassen werden.
Fazit der Tipps für einen sicheren Schulweg mit dem Fahrrad
Es ist gar nicht so schwer, den Kindern auf dem Fahrrad ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu vermitteln. Vieles lässt sich leicht spielerisch üben. Sei es die nötige Fahrtechnik und den Umgang mit dem Rad. Ebenfalls das Erkennen und Erlernen von Verkehrszeichen lässt sich mit kurzweiligen Verkehrs-Spielen sehr gut schulen. Und vielleicht lernen Mama und Papa ja auch noch etwas hinzu und fahren das nächste Mal zum Elternabend selbst mit dem Fahrrad zur Schule.
Weiterführende Informationen zu passenden Kinderfahrrädern für jedes Alter findest du hier.
