1. Inzwischen weitverbreitet: Die Scheibenbremse
1.1 Die hydraulische Scheibenbremse

Die Benchmark! Hydraulische Scheibenbremsen werden mit Bremsflüssigkeit betrieben. Dies funktioniert deutlich besser als die mechanische Kraftübertragung, da hier ein geringer Reibungsverlust auftritt. Das Ergebnis: Top Bremskraft und Dosierbarkeit. Man unterscheidet je nach Einsatzbereich zwischen 2-Kolben- und 4-Kolben-Bremsen. Immer dann, wenn es auf maximale Bremspower ankommt, z.B. beim Enduro-, Freeride- und Downhill-Mountainbike, beim E-Bike, S-Pedelec und E-Lastenrad finden kräftige 4-Kolben-Bremsen Anwendung.
Du möchtest mehr über die Funktionsweise einer hydraulischen Disc am Mountainbike erfahren?
Unser Kollege Lukas aus der MOUNTAINBIKE-Redaktion klärt dich im Video auf!
beste Bremskraft
zuverlässig bei jedem Wetter
feinste Dosierbarkeit bei geringem Kraftaufwand
komplexer Aufbau
Service- / Wartung eher anspruchsvoll
Ersatzteile im Vergleich teuer
Scheibenbremsen sind inzwischen an praktisch allen Arten von Fahrrad und E-Bike zu finden. Die Vorteile überwiegen. Die Wartung sollte man dennoch nicht unterschätzen und im Zweifelsfall einem Profi überlassen, denn die Bremse ist das sicherheitsrelevanteste Teil am Bike!
1.2 Die mechanische Scheibenbremse

Mechanische Scheibenbremsen funktionieren über einen Bowdenzug. Durch die Zugreibung sind mechanische Scheibenbremsen nicht so direkt und präzise wie hydraulische Discs. Dennoch hat das System seine Daseinsberechtigung, denn neben dem günstigeren Preis überzeugen Kriterien wie einfache Montage und Wartung, vor allem Tourenfahrer und Bikepacking-Enthusiasten.
günstiger als hydraulische Discs
einfache Einstellbarkeit und Wartung
kompatibel mit vielen V-Brake-Bremshebeln
vergleichsweise geringes Gewicht
im Vgl. zur hydraulischen Disc geringere Bremskraft
Mechanische Scheibenbremsen sind nicht per se die schlechtere Wahl. Sie finden sich z.B. an Jugendfahrrädern und Einsteiger-Mountainbikes. An Gravelbikes und hochwertigen Reiserädern erleben sie derzeit ein Comeback.
2. Die gute alte Felgenbremse

Es gibt sie noch, wenn auch immer seltener. Die Felgenbremse besticht durch ihre Einfachheit und ihr geringes Gewicht. Im Vergleich zu einer Scheibenbremse ist sie simpler aufgebaut. Zieht man am Bremsgriff, beißen die Backen zu und verzögern die Fahrt. Dieser rein mechanische Vorgang funktioniert nach wie vor gut. Die Felgenbremse ist inzwischen technisch aber eher überholt.
günstigstes Bremssystem
Ersatzbeläge günstig
eher schwache Bremskraft, v.a. bei Nässe
schlechte Dosierbarkeit
Herkömmliche Felgenbremsen sind an Kinderfahrrädern, Fahrrädern für Jugendliche und Einsteigermodellen zu finden.
3. Einst revolutionär: Die hydraulische Felgenbremse

Eine Art Legenden-Status genießt die Magura HS33. 1987 erstmalig vorgestellt, fuhr sie sich rasant in die Herzen der Trekkingradler, Tourenfahrer und, später der Mountainbiker. Die Bremsbeläge werden hydraulisch angesteuert, die Bremsbeläge verzögern auf der Felge. Die Bremspower ist die der gemeinen Felgenbremse bei Weitem überlegen und das bei einem attraktiven Gewicht und überschaubar komplexer Technik. Das ist auch der Grund, warum die HS 33 noch immer sehr viele Fans hat!
gute Bremsleistung
attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis
Ersatzbeläge nicht ganz günstig
muss entlüftet werden
Hydraulische Felgenbremsen sind häufig an Trekking- und Reiserädern anzutreffen, ebenso an City E-Bikes und Trekking E-Bikes.
4. Die Innovation: ABS-Systeme für E-Bikes

Eine relativ junge Innovation ist das Antiblockiersystem (ABS) für E-Bikes, was das Fahren vor allem für Neueinsteiger und die Zielgruppe der ungeübten Fahrer sicherer machen soll. Wie beim Auto sorgt das ABS dafür, dass der Fahrer während des Bremsvorgang das Fahrrad bzw. E-Bike weiter unter Kontrolle halten kann. Denn laut ADAC "führt falsches Bremsverhalten in Schrecksekunden und auf losem Untergrund häufig zu Unfällen." ABS-Systeme gibt es derzeit von Bosch und Blubrake.
erhöht die Sicherheit
verhindert das Blockieren des Vorderrads
ABS-System kann Überschlag verhindern
nicht bei allen E-Bikes nachrüstbar
höherer Anschaffungspreis des Komplett-Bikes
5. Es gibt sie noch: Die Rücktrittbremse

Auf dem Rückzug ist die Rücktrittbremse. Einige unter uns haben das Radfahren vermutlich noch mit diesem Bremstyp gelernt. Voraussetzung für die Rücktrittbremse ist eine besondere Hinterradnabe, die ermöglicht vorwärtszufahren und gleichzeitig als Bremse funktioniert, wenn man rückwärts tritt. In der Regel haben Fahrräder mit Rücktrittbremse keine Gangschaltung.
funktionieren auch bei Nässe zuverlässig
im Vergleich geringerer Wartungsaufwand als andere Bremstypen
gute Alternative für Personen mit wenig Handkraft oder körperlicher Beeinträchtigung
Anfahren ist schwieriger, da das Pedal nicht auf die gewünschte Position gestellt werden kann
kann nicht mit Kettenschaltung kombiniert werden
neigt bei langen Bergabfahrten zum Überhitzen
Rücktrittbremsen sind an Kinderfahrrädern ohne Gangschaltung verbaut und finden auch an einfachen Citybikes und Hollandrädern Anwendung.