Paukenschlag: Outdoor-App Komoot ist verkauft an Bending Spoons

Italienische Tech-Heuschrecke übernimmt Outdoor-App
Verkauft: Komoot mit neuem Eigentümer

Veröffentlicht am 24.03.2025
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Foto: komoot

Die deutsche Outdoor-Plattform Komoot wird vom italienischen Technologie-Unternehmen Bending Spoons übernommen. Dies könnte einen strategischen Schritt darstellen, um das Portfolio der Italiener im Bereich digitaler Freizeitlösungen weiter auszubauen.

Komoot, 2010 in Potsdam gegründet, habe sich laut Unternehmensangaben mit über 45 Millionen Nutzern zur führenden Plattform für Wander- und Radtouren in Europa entwickelt. Die App bietet Funktionen zur Routenplanung, Navigation sowie zur gemeinschaftlichen Nutzung von Outdoor-Erlebnissen.

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Es rumort im Komoot-Kosmos

Doch das Raunen ist laut, gelten die Italiener von Bending Spoon doch als Tech-Heuschrecke, die über die übernommenen Firmen herfällt. Bei früheren Akquisitionen kam es teils zu umfangreichen Restrukturierungen. So wurden beispielsweise nach der Übernahme von Evernote Anfang 2023 nahezu alle Mitarbeitenden entlassen. Das Gleiche gilt für die Übernahme von WeTransfer oder MeetUp. Auch dort wurden die meisten Mitarbeiter vor die Tür gesetzt.

Laut Bericht der Wirtschaftswoche wurden die Mitarbeiter von Komoot von dem Kauf völlig überrumpelt und quasi vor vollendete Tatsachen gestellt. Doch CEO und Mitgründer Markus Hallermann gibt an, dass für die nächste Wachstumsphase zusätzliche Kompetenzen notwendig seien. Bending Spoons bringe demnach Erfahrung im Aufbau und der Skalierung digitaler Plattformen mit und könne Komoot dabei unterstützen, neue Märkte zu erschließen.

Luca Ferrari, CEO und Mitgründer von Bending Spoons, habe Komoots Entwicklung als "beeindruckend" bezeichnet. Die Integration der Outdoor-App solle das eigene Portfolio im Bereich Lifestyle-Apps sinnvoll ergänzen.

Unsere Einschätzung

Ob sich die Übernahme auch auf die Belegschaft von Komoot auswirken wird, bleibt offen, ist aber stark anzunehmen. Für den User wird es nach unserer Einschätzung darauf hinauslaufen, mehr Premium-Angebote vorgesetzt zu bekommen, für die auch mehr bezahlt werden muss. Funktionen, die heute noch umsonst sind, könnten hinter der Bezahlschranke wandern. In Internetforen wird bereits viel diskutiert und schon teils nach Alternativen zu Komoot Ausschau gehalten, wie dortige User angeben. Die Entwicklung wird spannend sein.