Auf den ersten Blick wirken sie wie ein unbedeutendes Detail, kaum einem fallen sie bewusst auf. Doch Lenkerstopfen haben mehr auf dem Kasten, als man denkt. Schon einmal mit einem offenen Lenkerende gestürzt? Hoffentlich nicht, denn das kann mit etwas Pech sehr gefährlich werden. Aber: diese kleinen Kappen können buchstäblich Leben retten.
Doch sie können noch viel mehr – als Gadget mit spannenden Zusatzfunktionen werden sie oftmals unterschätzt. Wir geben dir die überraschendsten Fakten zu Lenkerstopfen, die du so vielleicht bisher nicht kanntest und vielleicht wird das sogar deine Sicht auf sie verändern.
1. Lenkerstopfen als Lebensretter
Offene Lenkerenden sind gefährlicher, als sie aussehen. Bei einem Sturz können sie wie eine Lochstanze wirken und tiefe Schnitt- oder Stichverletzungen verursachen. Profis im Radsport wissen das längst, weshalb Lenkerstopfen dort Pflicht sind. In den Rennen gibt es eine einfache Regel: Ist der Stopfen verloren, gibt’s eine Strafe! Denn die offenen Lenkerenden gelten als Sicherheitsrisiko, nicht nur für den Fahrer selbst, sondern auch für die Konkurrenz.

Ja nicht nach dem Lenkerband wickeln, den Lenkerkstopfen vergessen. Sonst kann es unter Umständen bei einem Unfall sehr gefährlich werden und beim unglücklichen Aufprall das Lenkerende wie eine Stanze wirken. Alleine der Gedanke ist schon gruselig.
2. Nützlich als Werkzeugkasten
Moderne Lenkerstopfen sind nicht nur Schutzkappen, sondern echte Multitools. Einige Modelle, wie das Topeak Plug 'n Tool für MTB-Lenker enthalten beispielsweise Mini-Werkzeuge wie Inbusschlüssel, Kettennieter oder Reifenheber, die im Lenkerinneren verstaut sind. Besonders für Bikepacking-Abenteuer eine clevere Lösung, denn wer will schon mit einer prall gefüllten Satteltasche fahren, wenn es versteckte Staufächer gibt?

Als Lenkerstopfen ein Werkzeug? Kein Problem: Das Plug 'n Tool Mountain von Topeak ist für Mountainbikelenker mit rundem Querschnitt gedacht und vereint u. a. Tubeless-Tools, fünf Innensechskant-Bits, T25 Torx-Bit und Schraubendreher in einem.
3. Der Lenkerstopfen als Blinker
Im Stadtverkehr sind sie ein echter Geheimtipp: Manche Lenkerstopfen haben integrierte LED-Blinker, wie das Cycl Wing Light. Ein kurzer Druck auf den Knopf, und das Licht signalisiert dem Hintermann die nächste Abbiegung. Praktisch für alle, die beim Radfahren gerne beide Hände am Lenker behalten wollen.

Auch als Blinker kann der Lenkerstopfen dienen, wie die Cycl WingLights, und so die Sichtbarkeit im Straßenverkehr erhöhen. Außerdem verbleiben die Hände am Lenker.
4. Als Schnittstelle zur Aufladung elektronischer Schaltungen
Wer mit einer elektronischen Schaltung unterwegs ist, kennt es vielleicht: da wird der Akku der Schaltung je nach Hersteller einfach am Lenkerstopfen aufgeladen. So wird der Platz im Lenkerende optimal genutzt, die Schnittstelle ist zudem gut zu erreichen.

Praktisch genutzter Platz und gut erreichbar: Die Schnittstelle der Shimano Di2-Schaltung dürften einige Fahrer wiedererkennen.
5. Design
"Design ist unsichtbar", gab der Soziologe Lucius Burckhardt 1981 von sich. Das trifft auch auf den Lenkerstopfen zu, wenn man das Zitat ganz einfach wortwörtlich nimmt. Doch genau das lässt Spielraum für Individualisierung. Wer mag, kann sich auf spezielle Lenkerstopfen die Kronkorken der bevorzugten Bier-Marke pappen, allerlei farbig gestaltete Stopfen mit den verschiedensten Logos verwenden oder auch mal welche aus Kork montieren und so das ganze Rad noch ein Stück weiter visuell personalisieren.

(Fast) alles geht am Lenkerstopfen. Sogar ein Bierdeckel passt.