Jeder möchte nur das Beste für seine Kinder, doch ein gut gemeintes Elterntaxi ist nicht die Lösung. Wer frühzeitig seine Sprösslinge auf den Fahrradschulweg vorbereitet, kann damit mehr erreichen – dies kann nämlich auch zu einem "Mobilitätsmoment" bei deinem Kind führen.
Vertraue deinem Kind – aber teste es im Realverkehr
Laut Kultusministerium Bayern entscheidet nicht das Alter, sondern das Verhalten über die Fahrtauglichkeit von Kindern im Straßenverkehr. Studien zeigen: Kinder, die regelmäßig mit Eltern reale Verkehrssituationen durchspielen, verinnerlichen Regeln deutlich schneller als durch reine Theorie oder Schulprojekte.
👉 Empfehlung: Begleite dein Kind mindestens 4–5 Mal aktiv auf dem geplanten Schulweg. Achte auf Reaktionen in kritischen Situationen wie unübersichtlichen Einmündungen, Zebrastreifen ohne Ampel oder plötzlichen Hindernissen.
💡 Praxistipp: Fahre die Strecke morgens zur realen Uhrzeit – also mit echtem Verkehrsaufkommen.

Wer sein Kind aktiv auf den Rad-Schulweg vorbereitet, lehrt es auch Selbstständigkeit.
Tipps
- Empfohlenes Einstiegsalter (allein): i. d. R. ab Ende 3. Klasse (individuell abhängig)
- Zwingend notwendig: funktionierende Bremsen, Lichtanlage, Reflektoren, Klingel
- Sichtbarkeit: helle Kleidung, reflektierende Accessoires, ggf. Warnweste
- Trainingsmethode: mindestens 4–5 begleitete Schulwegfahrten, verschiedene Witterungen und Verkehrslagen
- Begleitfahrten: auf Gehwegen bis zum 10. Lebensjahr erlaubt.
Elterntaxi: Komfortfalle mit Nebenwirkungen
Der DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat) kritisiert das wachsende Elterntaxi-Phänomen. Laut Mobilitätsbarometer 2024 wünschen sich über 70 % der Eltern sichere Wege für ihre Kinder – handeln aber gegenteilig, indem sie selbst zur Gefahr werden. Vor Schulen entstehen chaotische Situationen mit Wendemanövern, Zeitdruck und blockierten Radwegen.
👉 Langfristige Folge: Kinder bleiben in passiver Rolle, trauen sich weniger zu, verinnerlichen kein eigenständiges Verhalten im Verkehr.
💡 Alternative: Initiativen wie "Laufbus","Fahrradbus" oder Ähnliche ermöglichen einen betreuten, aber selbstständigen Schulweg – mit deutlich positiveren Lerneffekten. Erkundige dich am besten bei deiner Stadt.