Elterntaxi? Warum Radtraining viel sinnvoller ist.

Schulweg mit dem Fahrrad
Elterntaxi? Warum Radtraining viel sinnvoller ist!

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.08.2025
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child having fun outdoors driving bike for children on playground
Foto: iStockphoto

Jeder möchte nur das Beste für seine Kinder, doch ein gut gemeintes Elterntaxi ist nicht die Lösung. Wer frühzeitig seine Sprösslinge auf den Fahrradschulweg vorbereitet, kann damit mehr erreichen – dies kann nämlich auch zu einem "Mobilitätsmoment" bei deinem Kind führen.

Vertraue deinem Kind – aber teste es im Realverkehr

Laut Kultusministerium Bayern entscheidet nicht das Alter, sondern das Verhalten über die Fahrtauglichkeit von Kindern im Straßenverkehr. Studien zeigen: Kinder, die regelmäßig mit Eltern reale Verkehrssituationen durchspielen, verinnerlichen Regeln deutlich schneller als durch reine Theorie oder Schulprojekte.

👉 Empfehlung: Begleite dein Kind mindestens 4–5 Mal aktiv auf dem geplanten Schulweg. Achte auf Reaktionen in kritischen Situationen wie unübersichtlichen Einmündungen, Zebrastreifen ohne Ampel oder plötzlichen Hindernissen.

💡 Praxistipp: Fahre die Strecke morgens zur realen Uhrzeit – also mit echtem Verkehrsaufkommen.

Fun with the bicycle on the way to school
E+

Tipps

  • Empfohlenes Einstiegsalter (allein): i. d. R. ab Ende 3. Klasse (individuell abhängig)
  • Zwingend notwendig: funktionierende Bremsen, Lichtanlage, Reflektoren, Klingel
  • Sichtbarkeit: helle Kleidung, reflektierende Accessoires, ggf. Warnweste
  • Trainingsmethode: mindestens 4–5 begleitete Schulwegfahrten, verschiedene Witterungen und Verkehrslagen
  • Begleitfahrten: auf Gehwegen bis zum 10. Lebensjahr erlaubt.

Elterntaxi: Komfortfalle mit Nebenwirkungen

Der DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat) kritisiert das wachsende Elterntaxi-Phänomen. Laut Mobilitätsbarometer 2024 wünschen sich über 70 % der Eltern sichere Wege für ihre Kinder – handeln aber gegenteilig, indem sie selbst zur Gefahr werden. Vor Schulen entstehen chaotische Situationen mit Wendemanövern, Zeitdruck und blockierten Radwegen.

👉 Langfristige Folge: Kinder bleiben in passiver Rolle, trauen sich weniger zu, verinnerlichen kein eigenständiges Verhalten im Verkehr.

💡 Alternative: Initiativen wie "Laufbus","Fahrradbus" oder Ähnliche ermöglichen einen betreuten, aber selbstständigen Schulweg – mit deutlich positiveren Lerneffekten. Erkundige dich am besten bei deiner Stadt.