E-Bike bei Hitze: Wie du Akku und Körper schützt

Hitzestress beim E-Biken
E-Bike und Hitze: Die unterschätzte Gefahr für dein System

Zuletzt aktualisiert am 30.06.2025
Vier Radfahrer:innen fahren bei Sonnenuntergang nebeneinander über einen Hügel – ihre Silhouetten heben sich dunkel vor dem orangefarbenen Himmel ab.
Foto: helivideo / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

Wenn die Temperaturen draußen in nahezu unbekannte Höhen klettern, bleibt man besser im Schatten, in den eigenen vier Wänden und vermeidet Anstrengung. Vor allem, wenn man empfindlich auf Hitze reagiert. Manchen verschlägt es trotzdem nach draußen – auch aufs E-Bike. Dann sollte man diese Dinge auf jeden Fall wissen. Und beachten.

Tech-Fakten, Risiken und konkrete Tipps für heiße Tage im Sattel

Wenn das Thermometer über 30 °C klettert, leiden nicht nur E-Biker selbst unter der Hitze – auch der Akku im Unterrohr läuft dann im Grenzbereich. Was viele unterschätzen: Temperaturspitzen über 40 °C im Stand oder unter direkter Sonneneinstrahlung können die Zellchemie dauerhaft schädigen – und gleichzeitig dein Risiko für Kreislaufprobleme auf Tour erhöhen.

Technik unter Hitzestress: Was der Akku nicht mag

Die meisten E-Bike-Akkus – ob von Bosch, Shimano oder Specialized – arbeiten im Optimalbereich zwischen 10 °C und 25 °C. Bei Außentemperaturen über 35 °C in Kombination mit direkter Sonneneinstrahlung im Stand steigt die Akkutemperatur schnell über 45 °C. Einige Systeme schalten dann automatisch ab oder drosseln die Leistung, um Schäden zu vermeiden. Bei dauerhaften Hitzeschäden kann es zu:

  • verringerter Reichweite (bis –20 %)
  • Ladeabbrüchen durch Überhitzung
  • verkürzter Lebensdauer der Zellen kommen

Praxiswert (Bosch Powertube 625): Bei 42 °C Umgebung und direkter Sonne soll die Akkutemperatur nach 45 Minuten Standzeit auf 51 °C steigen – Warnhinweis im Display, Systemleistung gedrosselt.

Fahrer unter Druck: Doppelte Belastung

Trotz Motorunterstützung ist der E-Biker bei Hitze besonderen Belastungen ausgesetzt. Zwar sorgt der Antrieb für weniger körperliche Anstrengung, doch gerade bei langen Anstiegen oder häufigem Stop-and-Go in der Stadt kommt es dennoch zu starker Wärmeproduktion. Weil der Fahrtwind – insbesondere bei gemäßigtem Tempo bergauf – nicht immer ausreicht, um den Körper effektiv zu kühlen, steigt das Risiko für Überhitzung. Hinzu kommt: Viele unterschätzen die Belastung, weil sich das Fahren weniger anstrengend anfühlt. Die Folge können Kreislaufprobleme oder Konzentrationsschwäche sein – vor allem bei sommerlichen Temperaturen.

Handlungsempfehlungen für E-Biker

1. Ladeverhalten anpassen:
Akku im Schatten oder drinnen laden, Ladezyklen bei Mittagshitze vermeiden. Optimal: Morgens vor der Tour oder abends laden.

2. Tourenzeit und Streckenwahl:
Früher Start (vor 9 Uhr), Schattenpassagen nutzen, Steigungen vermeiden. Besser zwei bis drei kurze Pausen mit Abkühlung als eine lange.

3. Technik im Blick:
Systeme wie Bosch Kiox oder Garmin Edge warnen bei Überhitzung – Temperaturen regelmäßig checken, Hinweise nicht ignorieren. Zum Schutz kann sich das E-Bike abschalten.

4. Kleidung und Kühlung:
Leichte, luftige Bekleidung, kühle Getränke alle 20 Minuten, Helm mit Belüftung und ggf. Nackenschutz.