Ca Go CS: Lastenrad mit drei Gepäckträgern

Das neue Ca Go CS-Lastenrad
Ist das die Lastenrad-Revolution?

Zuletzt aktualisiert am 13.06.2023
CA GO Lastenrad
Foto: CA GO

Mit Revolutionen ist das solch eine Sache. Ist das, was bei einer solchen Veränderung herauskommt, wirklich besser? Oder nur anders? "Interessanter Einstieg für einen Text über ein neues Lasten-Fahrrad", denkst du dir jetzt. Stimmt. Aber nichts anderes versprechen die Lastenradbauer von Ca Go aus Koblenz mit ihrem neuen CS. "Mit dem Ca Go CS haben wir das geschafft. Wir haben quasi das Rad neu erfunden, die Fortbewegung in der Stadt revolutioniert." Das sind große Worte. Oft entstammen solche großen (Vor-)Sätze aus den Federn noch größerer Marketing-Abteilungen. Die gibt es bei der kleinen Firma Ca Go aber gar nicht. Wer den Satz am Ende zu Papier gebracht hat, wissen wir nicht. Aber das neue CS-Lastenrad hat das Potenzial, ihm gerecht zu werden.

Ortstermin Koblenz: Ich, der BikeX-Redakteur, darf das CS vor dem offiziellen Launch anschauen, anfassen, ausprobieren. Mit Peter Kreuder, Head of Product Management bei Ca Go, steht mir ein kompetenter, erfahrener Gesprächspartner zur Seite, der das neue CS bis ins kleinste Detail kennt.

Das Gepäckträgerkonzept des Ca Go CS

Für den ersten Blick braucht es aber kein Hintergrundwissen: Das CS sieht anders aus, als andere Lastenräder. Was sofort auffällt: drei Gepäckträger. Vorn, in der Mitte und hinten. Vor allem der Gepäckträger in der Mitte fängt den Blick. Vor dem Tretlager, auf gleicher Höhe, befindet sich die größte Ablagefläche des CS. Mit 400 x 330 mm Grundfläche passen hier nahezu alle standardisierten Transportgüter wie Euroboxen, vor allem aber auch Getränkekisten hinein.

CA GO Lastenrad
CA GO

Den Dreiklang der Gepäckträger nennt Ca Go Triple Load Space-Konzept. Ja, ohne schicke englische Bezeichnung ist eine Idee heute keine Idee mehr. Aber diese ist wirklich genial. Ca Go denkt mit dem CS die Lastenrad-Kategorie Longtail neu und schafft dabei neuen Stauraum, der sich wie folgt aufteilt:

  • Frontgepäckträger (18 kg maximale Zuladung)
  • Mittelgepäckträger (30 kg Zuladung)
  • Heckgepäckträger (27 kg Zuladung)

Auf den Gepäckträger in der Mitte ist man bei Ca Go besonders stolz. Er ist das Herzstück des neuen Modells – und verantwortlich für die Formgebung und das ungewöhnliche Rahmendesign. "Dass der Gepäckträger da ist, wo er ist, ist am Ende keine Überraschung, sondern Physik", sagt Peter Kreuder. Tiefer Schwerpunkt. Zentrale Lage. Das leuchtet ein.

Ca Go CS, der Mittelgepäckträger ist dort, wo beim Motorrad der Motor sitzt
BikeX

Wer noch davon überzeugt werden möchte, dass die tiefe, mittige Position eine gute Stelle für Lasten ist, sollte sich mal ein Motorrad anschauen. Ca Go platziert beim CS den Raum für Lasten dort, wo beim Motorrad der Motorblock sitzt.

Longtail 2.0

Kompakt und vielseitig: Das Ca Go CS zielt ganz klar in Richtung Longtail-Kategorie, ohne am Ende ein Longtail zu sein. Was auf den ersten Blick fehlt: das lange Heck. In den Modellvarianten CS100 und CS150 gibt es den Heckträger sogar nur optional. Warum? Weil die Ca Go Ingenieure sagen, dass diese Position physikalisch die schlechteste Verortung für Frachtgüter aller Art ist. Gerade wenn Kinder auf der langgestreckten Rückbank sitzen, wirken sich Bewegungen – vorwiegend zur Seite – extrem auf die Fahrstabilität aus. Auf dem CS lässt sich hinten auch ein Kindersitz montieren, allerdings habe man bei Ca Go mit dem FS 200, ein Long John, ein Cargobike im Programm, das speziell für den sicheren Kindertransport konzipiert sei, erklärt Peter Kreuder. An Front- und Gepäckträger lassen sich für den komfortablen Transport der Alltagslasten gängige Fahrradtaschen-System anbringen. Natürlich passt auch ein Kindersitz auf den Heckträger – für alle, die darauf nicht verzichten wollen.

CA GO Lastenrad
CA GO

Die Lenkung des Ca Go CS

Ein weiterer Blick auf das Ca Go CS macht deutlich, dass bei der Lenkung eine 08/15-Lösung nicht umzusetzen war. Die Ca Go-Entwickler entschieden sich am Ende für eine Seilzug-Lenkung. Die Mechanik sitzt unter dem vorderen Gepäckträger, lässt sich bei Bedarf über eine abnehmbare Blende gut warten. Was bei den ersten Testfahrten auffällt: Das CS fährt sich super agil, hat einen kleinen Wendekreis und man benötigt keine Eingewöhnung. Das Lastenrad fährt sich wie ein normales Fahrrad.

CA GO CS - die FAQs

Wie groß darf der Fahrer/die Fahrerin des Ca Go CS sein?

Wie lang und wie breit ist das Ca Go CS?

Welchen Motor hat Ca Go im CS verbaut?

Wie groß ist die Akku-Kapazität?

Mit welchem Display kommt das Ca Go CS?

In welchen Farben gibt es das CA GO CS?

CA GO Lastenrad
CA GO

Der erste Praxis-Check des Ca Go CS

Grau ist alle Theorie. Wie fährt sich das CS wirklich? Aufsteigen, wohlfühlen. Auf diesen einfachen Nenner lässt sich der erste Eindruck bringen. Das Rad fühlt sich von Beginn an vertraut an. Eingewöhnung? Fehlanzeige. Auch bei höheren Geschwindigkeiten reagiert das CS souverän und ruhig auf Lenkbewegungen. Trotz des im Vergleich zu einem normalen Fahrrad längeren Radstands fährt sich das CS agil und spritzig. Bemerkenswert: der Wendekreis. Wichtig im engen Stadtverkehr.

Aber spannend wird bei einem Lastenrad natürlich die Fahrt mit Zuladung. Also, Bierkasten in den Gepäckträger in der Mitte gestellt – und los geht’s. Moment? Ist der Bierkasten wirklich dabei? Bei der Probefahrt spürt man, dass das CS genau so aussehen muss, wie es aussieht. Und dass die Idee funktioniert. Der Einfluss des Gewichts auf das Fahrverhalten: mini-minimal. Vor allem im Stand merkt man die zusätzliche Kilos überhaupt nicht. In der Stadt ist genau das wichtig. Stabil und sicher an der Ampel stehen. Losfahren. Spaß haben. Und sicher ankommen.

Die Ausstattungsvarianten im Überblick

CA GO Lastenrad
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