Test: Fynn Waschmittel – Gerüche und Schmutz effektiv bei Sportbekleidung bekämpfen

Gerüche und Schmutz unterwegs bekämpfen
Test: Fynn Waschmittel für Sportbekleidung

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Veröffentlicht am 07.07.2025
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Foto: Fynn

Wer mit dem Fahrrad auf eine mehrtägige Bikepacking-Tour geht und nicht sämtlichen Service in den Hotels genießt, der kennt das Problem mit dem Waschen der durchschwitzten Radklamotten. Gerade im Sommer miefen sie nach langen Tagen im Sattel durch den Schweiß, ein penetranter Geruch macht sich um die eigene und möglicherweise anderen Nasen breit und das Tragen wird ebenfalls als unangenehm empfunden.

Der österreichische Anbieter Nest Ventures möchte mit dem Waschmittel Fynn jetzt Abhilfe schaffen. Es soll auf biologischen Wege Bakterien und Gerüche im Waschbecken per Handwäsche den Garaus machen und zudem in jeder Bikepacking-Tasche Platz finden, kann jedoch auch daheim in der Waschmaschine verwendet werden.

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Thomas Terbeck

Kurz & Knapp: Waschmittel Fynn

  • als Adventure Pack und als Cube erhältich
  • Inhaltsstoffe: Sonnenblumen, Raps und Zitrusfrüchte, anionische, nicht-ionische und amphotere Tenside
  • ohne Bleichmittel, Weichspüler oder Duftstoffe
  • ph-neutral und hautschonend
  • Für Hand- und Maschinenwäsche
  • Gewicht: 2 g pro Blatt
  • Preis: Adventure Pack (10 Blatt) 15 Euro / Cube (60 Blatt) 60 Euro

Für unterwegs gibt es das praktische Adventure-Pack mit 10 Blättchen und von der Größe her findet es überall in den Taschen Platz. Im sogenannten Cube befinden sich 60 Blatt für die heimische Waschmaschine.

Wir wollten es wissen: Was kann dieses Sportwaschmittel wirklich? Bekämpft es Gerüche effektiv und wie sauber wird die Wäsche? Wir haben das Produkt sowohl ausgiebig auf Tour in den Handwaschbecken dieser Welt als auch in der heimischen Waschmaschine getestet.

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Thomas Terbeck

Magische Zutaten?

Sonnenblumen, Raps und Zitrusfrüchte. Klingt eher nach Garten Center als nach Sportwaschmittel. Doch sind dies "Zutaten" von Fynn und stecken in jedem einzelnen dieser dünnen, nur 2 g wiegenden Blättchen. Dazu gibt der Hersteller an, dass dieses Waschmittel ohne Bleichmittel, Weichspüler oder Duftstoffen auskommt, zudem sich für Merinowolle eignen soll. Der Vorteil sei, "dass sich die Wirkstoffe nicht in die Kleidung festsetzen und die Atmungsfähigkeit und der Feuchtigkeitstransport der Kleidung erhalten bleibe", so erklärt es das junge Unternehmen.

Was bedeuten die Namen der Tenside bei den Inhaltsstoffen? Tenside sind die Seifenkraft im Waschmittel. Sie sorgen dafür, dass Schweiß, Fett und Schmutz sich aus der Kleidung lösen. Anionische Tenside: Diese waschaktiven Substanzen tragen eine negative Ladung und zeichnen sich durch starke Reinigungskraft und hohe Schaumbildung aus. Sie entfernen zuverlässig Fett und Schmutz, können aber die Haut in hoher Konzentration reizen. Nicht-ionische Tenside: Ladungsfrei und besonders hautfreundlich. Sie reinigen mild und sind geeignet bspw. für Merino oder Seide und sind vollständig biologisch abbaubar und schäumen weniger. Ideal für empfindliche Haut oder Naturkosmetik. Amphotere Tenside: Diese "Zwitter-Tenside" passen sich dem pH-Wert an und tragen je nach Umgebung positive oder negative Ladungen. Sie sind besonders sanft zu Fssern und der Haut und verbessern die Verträglichkeit anderer Tenside

Anwendung

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Thomas Terbeck

Die Anwendung ist denkbar einfach. In einem Handwaschbecken wird maximal 30 Grad temperiertes Wasser eingelassen und ein Blättchen von Fynn darin aufgelöst. Ein Blättchen soll für 2,5 kg Wäsche reichen. Danach kommen die Radklamotten hinzu und das Sportwaschmittel soll etwas einwirken. Ohne kräftig zu ziehen, zu reiben oder zu kneten, wird die Kleidung danach mit klarem Wasser ausgespült. Soweit die Theorie.

Für die Waschmaschine gilt prinzipiell das Gleiche. Auf pflegeleichte 30 Grad-Wäsche einstellen und ein Blättchen direkt in die Waschtrommel geben. Fertig.

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Andreas Pitzer
Managing Director & Gründer von Fynn

So sieht es in der Praxis aus

Trainingslager des Radsportvereins, den ganzen Tag auf dem Rad in der Sonne und am Ende verschwitzte, miefende Radklamotten, deren Reinigung nicht allzu lange auf sich warten lassen sollte. Genau das passende Szenario für unseren Test. Das Auflösen eines Blättchens von Fynn im Handwaschbecken geht schnell. Die leicht dreckige Radkleidung tauchen wir im Wasser unter und kneten sie einen Augenblick sanft durch. Die Schaumbildung ist gering bis moderat, und so lassen wir alles kurz einwirken, bevor wir das Wasser ablassen und die Kleidung mit klarem Wasser abspülen. Das Ganze noch etwas an der Luft trocknen und dann sind wir gespannt, wie das Ergebnis aussieht beziehungsweise riecht.

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Thomas Terbeck

Das Ergebnis: Riechen – tun wir nichts. Der Duft ist sehr neutral. Der Geruch der körperlichen Ausdünstungen ist nicht mehr wahrnehmbar. Das gefällt unserem Testfahrer prima. Das Reinigungsergebnis: fällt nicht ganz so deutlich aus. Die weißen Rennradsocken weisen immer noch die kleinen grauen Schmutz-Stippen von der Trainingsfahrt auf der Straße auf und haben sich nur geringfügig entfernen lassen. Das ganze Handwasch-Prozedere haben wir bei unterschiedlichen Touren wiederholt. Das Ergebnis ist dasselbe. Schweißgerüche werden gut entfernt, Schmutz dagegen nur oberflächlich.

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Thomas Terbeck

Der Hinweis vom Hersteller auf Nachfrage verhalf zur Verbesserung, steht aber leider in der Form nicht auf der Verpackung: so soll das Blatt nur so wenig mit Wasser benätzt werden, dass in der Hand eine Art "Paste" entsteht. Mit der soll man hartnäckigere Flecken vorbehandeln. Einreiben, einwirken lassen, weiter einreiben und dann ausspülen. Das Ergebnis im Test hierbei: deutlichere Sauberkeit mit nur noch leichten Schmutzrändern an unseren weißen Testsocken. Für die fixe Reinigung unterwegs auf Tour geht das in Ordnung.

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Thomas Terbeck

Wie sieht das Ergebnis mit der Waschmaschine aus, auch wenn wir den Einsatzzweck auf der Reise als für den heimischen Haushalt sehen? In der Trommel hat das ganze Radklamotten-Kit Platz, im Handwaschbecken haben wir Bib, Jersey und Co aus Platzgründen meist einzeln waschen müssen. In der Waschmaschine wird das Sportwaschmittel prinzipiell durch das leichte Schleudern der Trommel intensiver in die Radkleidung "gespült". Dabei kommen wir zum gleichen guten Ergebnis, was die Gerüche angeht, die Schmutzentfernung fällt auch hier weniger gut aus und ist nur oberflächlicher Natur.

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Thomas Terbeck

Dazu muss man wissen: Der Hersteller empfiehlt, bei stärkerer Verschmutzung die Dosierung zu erhöhen. Auch dies haben wir im Test durchgeführt. Einen signifikanten Unterschied bei der Schmutzentfernung mit zwei oder drei Blättchen von Fynn war jedoch nicht zu erkennen. Aber: Wer die Wäsche jedoch an den dreckigsten Stellen vorbehandelt, wie bei der Handwäsche mit der Paste, erzielt auch hier ein besseres Ergebnis.

Pro & Contra

 Prima Geruchsbekämpfung

 Einfache Anwendung

 Adventure Pack findet in jeder Tasche Platz

 Auch für Merinowolle geeignet

  Reinungseffekt stark von Verschmutzungsgrad abhängig

 Hinweis zur Anwendung als Paste fehlt auf Verpackung

 nicht billig