Der POC Cytal, dessen Carbon-Ausführung bereits im Profi-Peloton von EF Pro Cycling getragen wird, wurde als vielseitiger Helm für Rennrad und Gravel entwickelt – mit einem klaren Fokus auf Aerodynamik und effektive Belüftung. Die Flügelstruktur soll laut Hersteller den Luftstrom gezielt steuern, um den Luftwiderstand zu minimieren und gleichzeitig die Kühlleistung zu maximieren. Für zusätzlichen Schutz bei schrägen Aufprallwinkeln soll das innovative Mips Air Node-System sorgen.
Kurz & knapp
- Flügel-Struktur für optimierte Aerodynamik
- Luftkanäle für verbesserte Belüftung
- Mips Air Node System zur Reduktion von Rotationskräften
- Brillengarage
- Fidlock-Schnalle für einfache Bedienung
- Gewicht: Small 250 g, Medium 270 g, Large 300 g
- verschiedene Farben erhältlich
- Preis: ca. 320 Euro

Im Rennen spielte der POC Cytal seine Stärke beim Tragekomfort und Kühlung aus. Der stets sichere Sitz des Helms dank der feinen Justierbarkeit konnte unsere Tester überzeugen.
Keine Schonung im Test
Im Test bei Sonntags-Gravelrides und auch beim Wörthersee Gravel Race konnten wir uns ein umfassendes Bild des neuen Cytal machen. Auffällig: das äußerst leichte Tragegefühl (Größe M, 273 g)*. Die Anpassung erfolgt mittels Riemen und deren drei Verstellmöglichkeiten. Die sind jedoch etwas umständlich zu handhaben, dafür aber sehr weich auf der Haut. Das Einstellrädchen an der Helmrückseite funktioniert tadellos und lässt sich fein an den Kopf anpassen.

Mit einem Finger oder mit zwei? Je nachdem wie man es gewohnt ist, das Einstellrädchen zu bedienen, ist es durch den hohen Sitz zum Helmrand nicht immer optimal zu greifen.
Unterschiedliche Eindrücke in der Redaktion gab es bei der Erreichbarkeit des Einstellrädchens. Diejenigen, die gewohnt sind, das Rädchen mit einem Finger nur am unteren Rand zu bedienen, empfinden die Bedienung als ausgezeichnet. Wer es aber gewohnt ist, das Einstellrädchen mit zwei Fingern zu drehen, monierte den zu nahen Sitz zum Helmrand hin und die entsprechende nicht ganz optimale Bedienung.
Die Stirnpolsterung, die austauschbar ist und sich leicht reinigen lässt, bietet einen hohen Tragekomfort. Selbst auf langen Touren und beim Rennen sitzt der Cytal sehr bequem auf dem Kopf. Top.

POC setzt auf einen klassischen Verschluss.
Belüftung & Aerodynamik
Das Hauptmerkmal, welches laut Hersteller bei dem neuen Cytal Helm herausstechen soll, ist die Belüftung. Dafür hat POC großen Aufwand betrieben und den sogenannten Venturi-Effekt genutzt, der auch für eine verbesserte Aerodynamik sorgen soll.
Beim hitzigen Rennen konnten wir uns von dem Effekt überzeugen, der Kopf blieb trotz der enormen Anstrengung angenehm kühl. Das zahlte am Schluss ebenfalls auf das Konto des hohen Tragekomforts ein.

Moderne Helme haben gezielt gestaltete Belüftungskanäle, die vorn größere Öffnungen und innen schmalere Luftkanäle haben. Wenn du fährst, strömt die Luft vorn in diese Öffnungen und muss dann durch die engeren Innenkanäle – dabei beschleunigt sie sich. Durch diese höhere Strömungsgeschwindigkeit sinkt der Druck in den Kanälen (Venturi-Effekt), was dazu führt, dass die warme Luft aus dem Inneren des Helms regelrecht herausgesogen wird. So soll der Kopf kühl bleiben.
Verbindung zur Aerodynamik
Der Venturi-Effekt hilft nicht nur beim Kühlen, sondern auch dabei, den Helm stromlinienförmig zu gestalten. Durch die gezielte Luftführung entstehen weniger Verwirbelungen und Widerstandskräfte, was bedeutet: Der Helm „schneidet“ besser durch die Luft und bietet somit einen aerodynamischen Vorteil.
Es kam in unserem Test zwar nicht vor, aber dürfte im Bereich des Möglichen liegen: durch die großen, frontalen Lufteinlässe können Insekten ungehindert ins Innere des Helms gelangen. Ein feines Netz wäre sicherlich hilfreich und würde ungebetenen Gästen vorbeugen.