Mit dem neuen Grevil F bringt Pinarello ein Gravelbike für lange Distanzen, wechselnde Untergründe und maximale Vielseitigkeit auf den Markt. Während das Dogma GR kompromisslos auf Rennen getrimmt ist, will das Grevil F das Gelände mit Komfort und Kontrolle bezwingen – ohne dabei auf Geschwindigkeit zu verzichten.
Langstrecke im Fokus
Pinarello entwickelte das Grevil F gezielt für Gravel-Rennen jenseits der fünf Stunden. Ob lose Steine, Matsch oder wechselnder Untergrund – das Rad soll unter allen Bedingungen souverän bleiben. Dabei spricht Pinarello von "Solodynamics" – einem Fahrkonzept für Fahrer:innen, die über Stunden solo unterwegs sind und ein Rad brauchen, das stabil, effizient und anpassbar ist.

Als "Solodynamics" bezeichnet Pinarello die Idee hinter der Entwicklung des Grevil F.
Mehr Platz, mehr Flex, mehr Stauraum
Im Vergleich zum Vorgänger wächst das Oberrohr um einen Zentimeter, das Cockpit wird entsprechend kompakter gehalten – das Ergebnis ist eine ausgewogene Sitzposition mit viel Kontrolle im Gelände. Die Sitzstreben setzen tiefer an als zuvor, was nicht nur die Optik schärft, sondern auch für mehr Reifenfreiheit sorgt.
Neu ist auch die Adaptive Seatpost: Sie bleibt in Form und Optik identisch zur Stütze des Dogma GR, bietet jetzt aber 10 mm Flex (statt bisher 8 mm) – ein klares Plus an Komfort auf ruppigen Passagen. Für praktischen Mehrwert sorgt ein integriertes Staufach im Unterrohr, das sich über eine neue Öffnung ("Down Tube Port") erreichen lässt – ideal für Ersatzteile oder Tools. Die neue TiCR-Kabelführung läuft vollständig intern und hält den Lenker clean – selbst mit Aufliegern.

Bis zu 50 mm Reifenfreiheit und in diversen Ausstattungen und Preisklassen ist das Pinarello Grevil F zu haben.
Vielseitigkeit serienmäßig
Mit einer Reifenfreiheit bis 50 mm, Anschraubpunkten an Gabel und Hinterbau und zahlreichen Taschenoptionen (inkl. aerodynamischem Bento-Bag) ist das Grevil F fit für alle Eventualitäten – vom Renneinsatz bis zum Bikepacking.
Pinarello bietet das Grevil F in sechs Varianten an:
- Grevil F9 (T900-Carbon, Sram Red XPLR AXS): 11.000 €
- Grevil F7 (T900, wahlweise Sram Force XPLR oder Shimano GRX Di2): 7.200 oder 6.900 €
- Grevil F5 (T700, Sram Rival XPLR AXS): 5.600 €
- Grevil F3 (T700, GRX 2x12 Di2 oder Sram Apex AXS): 4.300 €
- Grevil F1 (T600, GRX 2x11 mechanisch): 3.500 €
Alle Modelle rollen serienmäßig auf 45-mm-Vittoria-Terreno-Reifen, die Spitzenmodelle kommen mit DT Swiss GRC 1400 oder hauseigenen MOST-Carbonlaufrädern.
Fahreindruck:
Im ersten Test zeigte sich das neue Grevil F als spürbar komfortorientierter als das ebenfalls neuvorgestellte Racebike Dogma GR. Die längere Sattelstütze in Kombination mit der neuen Flex-Zone dämpft effektiv – fährt sich in Kombination mit hohem Fahrergewicht allerdings etwas schaukelnd. Wer diesen Komfort mag, und auch jenseits der Waldautobahn gern mal in ruppiges Gelände abbiegt, der wird mit dem Rad glücklich. Wer es eher etwas steifer bzw. rennradähnlicher bevorzugt, dem könnte der Flex der Sattelstütze und der Komfort des Gesamtpakets etwas übertrieben vorkommen.

Im italienischen Conegliano sind wir das Pinarello Grevil F bereits gefahren.
Die Geometrie kommt zwar einigermaßen sportlich, das Handling zeigt sich präzise, aber nie nervös. Besonders auf langen, welligen Schotterrouten punktet das Rad mit stabiler Linie, souveränem Grip und spürbarer Dämpfung – genau das, was Langstreckenfahrer:innen brauchen.