"Wie ein Rennrad, nur für Schotter", sagt Tom Pidcock über sein neues Gravel-Arbeitsgerät. Eine Einschätzung, die wir teilen: Beim Launch im italienischen Conegliano konnten wir den neuen Gravel-Racer Dogma GR von Pinarello bereits testen – und waren beeindruckt von der Nähe zum Straßenrenner Dogma F, ohne dass das Bike seine Offroad-Kompetenz verliert.

Im italienischen Conegliano sind wir das neue Pinarello Dogma GR bereits gefahren – auf Strecken der Gravel-WM von 2023.
Leichtestes Gravelbike der Firmengeschichte
Mit nur 7,35 Kilogramm ist das Dogma GR laut Pinarello das leichteste Gravelbike, das je in Treviso gebaut wurde. Es basiert auf einem völlig neuen Rahmenset aus M40X-Carbonfaser, die zuvor im Dogma F eingesetzt wurde – extrem zugfest, dabei vibrationsdämpfend und reaktiv. Ziel des Projekts: Ein Gravelbike, das speziell auf UCI-konforme Rennen bis fünf Stunden Dauer ausgelegt ist.
Dogma F + Dogma XC + Crossista
Pinarello bezeichnet das Dogma GR als Kreuzung aus Dogma F (Straße), Dogma XC (MTB) und Crossista (Cyclocross). Entsprechend sportlich ist die Geometrie ausgelegt – mit tiefem Schwerpunkt (BB Drop: 50 mm), steilem Sitzwinkel und kurzem Steuerrohr. Die RACE Geometry wurde speziell für schnelles, präzises Handling im Gelände und auf hartem Untergrund entwickelt.

Das Dogma GR kommt mit einer renntauglichen Geometrie – davon zeugt auch das kurze Steuerrohr, dass den Fahrer in eine aerodynamische Position bringt.
Komfort & Integration clever gelöst
Für Komfort sorgt die neue adaptive Sattelstütze mit 8 mm Flex, die Schläge und Vibrationen dämpft, ohne die Kraftübertragung zu beeinträchtigen. Das vollständig integrierte Cockpit "Talon Ultra Fast GR" bietet 7° Flare und 7° Inward-Bending – ideal für Kontrolle im Gelände, bei schlanker Silhouette. Neu: Es ist kompatibel mit aerodynamischen Extensions.

Kompatible Aero-Auflieger und eine Oberrohrtasche bietet Pinarello passend zum Dogma GR an.
Stauraum & Details für den Renneinsatz
Ein integriertes Tool-Fach im Unterrohr bietet Platz für CO₂-Kartusche, Mini-Pumpe, Reifenheber und TPU-Schlauch. Ergänzend dazu gibt’s einen schlanken Racing-Bento-Bag, der für kurze Renndistanzen konzipiert wurde und Reibung an den Knien vermeiden soll.
Reifenfreiheit, Laufräder & Ausstattung
Das Dogma GR erlaubt Reifen bis 45 mm vorne und 42 mm hinten, "um vorne maximalen Grip und hinten optimale Beschleunigung zu erzielen". Das Dogma GR rollt auf Princeton Grit 4540 Evolution-Laufrädern und kommt entweder mit SRAM Red XPLR AXS (1x13) oder Shimano Dura-Ace Di2 (2x12). Beide Versionen kosten stolze 14.000 Euro. Für Individualisten gibt’s das Rahmenset separat für 6.700 Euro.

Mit 45 mm vorn und hinten 42 mm Reifenfreiheit kommt Pinarellos Dogma GR – dazu wahlweise mit Srams Red XPLR 1x13 oder Shimanos Dura-Ace Di2 2x12.
Unser Fahreindruck
Im Test überzeugte das Dogma GR mit direkter Lenkung, beeindruckender Steifigkeit am Tretlager und spritziger Beschleunigung – besonders auf festen Schotterpassagen. Dabei bleibt es trotz Race-Genetik souverän in schnellen Kurven und macht auch auf der Straße keine Kompromisse. Tom Pidcock hat also recht. Wer sich für Gravelrennen ernsthaft aufrüsten will und ein Aero-orientiertes Racebike mit italienischem Flair sucht, wird hier fündig – sofern das Budget es erlaubt.