Fara Gr4: Race oder Abenteuer? Warum nicht beides?
2021 erblickte das F/Gravel das erste Mal das Licht der Welt. Etabliert bei zahlreichen Rennen wie Traka, Badlands oder dem Atlas Mountain Race, stellt sich der norwegische Hersteller Fara laut eigener Aussage eine, wie wir finden, interessante Frage: Wenn nur eine Minderheit tatsächlich mit Startnummer fährt – welche Eigenschaften aus dem Gravel- und Ultra-Rennsport sind für Alltagsfahrer wirklich relevant?
Kurz & Knapp: Fara Gr4
- Rahmenmaterial: Carbon
- Rahmengewicht: Größe M 970 g
- Reifenbreite: max. 57 mm (2,2")
- Cockpit: variables Fara Modular Cockpit, Breite von 360 mm bis 440, Vorbaulängen zwischen 80 mm – 130 mm
- Integrierte Features: Rahmenstaufach, versteckte Schutzblechhalter, viele Montagepunkte
- Farben: Translucent Black, Shade, Strand, Sunrise Fade
- Preise: von 6500 – 9900 Euro, Frameset 5200 Euro
Die Norweger möchten mit dem Gr4 eine Antwort gefunden und den Spagat zwischen Race-Bike und Langstrecken-Abenteurer geschafft haben. Zumindest, wenn man den Angaben des Herstellers Glauben schenkt. Mit dem vierten Gravelbike-Modell der Marke solle man sich nicht entscheiden müssen – das Gr4 sei für beides gemacht: Tempo und Terrain.

Tausende Testkilometer musste das Gr4 abspulen, gibt Fara an. So fuhr Simen Nordahl Svendsen das Gravelbike unter anderem bei The Rifft Gravel Race 2025.
Fakten schaffen
Der Rahmen aus High-Modulus-Carbon soll in Größe M gerade einmal 970 Gramm auf die Waage bringen – rund 200 Gramm weniger als der Vorgänger F/Gravel. Möglich mache das ein optimierter Lagenaufbau mit sogenannten T1000- und M40X-Fasern. Und: Mit bis zu 2,2 Zoll (57 mm!) Reifenfreiheit dürfte auch gröberes Gelände kein Problem darstellen. Die montierten Schwalbe Thunder Burt 2.1" stammen aus dem Mountainbike-Bereich.
Geometrie zwischen Speed und Komfort
Die Geometrie sei laut Fara so gestaltet, dass sie sowohl eine sportlich-aggressive Haltung beim Gravelrennen als auch entspannte Langstreckenpositionen ermöglicht. Dazu passe das sogenannte "Fara Modular Cockpit", das in mehreren Breiten und Längen erhältlich ist und mit ergonomischen Features wie Backsweep und variabler Flare ausgestattet ist. Die Option, Aerobars direkt zu montieren, deutet ebenfalls auf Langstreckenambitionen hin.
Technik-Update mit Systemgedanken
Mit dem Gr4 scheint Fara auch bei den Details nachgelegt zu haben: Es gibt ein verbessertes In-Frame-Staufach, eine T47-Innenlageraufnahme, sowie zahlreiche Montagepunkte für Taschen, Flaschenhalter oder Schutzbleche. Alles unsichtbar ins Rahmendesign integriert.

Der Rahmen ist UDH-kompatibel, die neuen Sram-Schaltgruppen bieten reichlich Performance.
Drei Modellvarianten, vier Farben
Ab 6.500 Euro startet das Gr4 mit Sram Rival XPLR AXS, während das Topmodell mit Sram Red XPLR AXS und Zipp 303 SW Laufrädern knapp 10.000 Euro kostet. Die Rahmenfarben heißen "Translucent Black", "Shade", "Strand" und "Sunrise Fade". Preislich ist das Rad damit klar im Highend-Segment angesiedelt.

Ob der stolze Preis durch Allround-Performance, Gewicht und dem modulare Cockpit gerechtfertigt ist, wird ein ausführlicher Praxistest zeigen müssen. Klar ist: Fara scheint mit dem Gr4 viele kluge Design- und Technikentscheidungen getroffen zu haben, die sowohl Racer als auch Bikepacker ansprechen dürften.