Alltags-Einsatz: Das Rose Backroad AL EQ im Test

Gravelbike im Alltags-Test
Das Rose Backroad AL EQ im Alltags-Test

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Veröffentlicht am 08.02.2025

Das Rose Backroad bedient nicht nur die Fantasien vieler Gravel-Fans, sondern ist auch in der Realität ein zuverlässiger Partner. Nicht umsonst gehört das Modell aus Bocholter Hause zu den beliebtesten Gravelbikes hierzulande. Versionen für Race, Bikepacking und Alltag sind in unterschiedlichen Ausstattungen erhältlich. Das Race-Modell FF wurde bei der Leserwahl von ROADBIKE sogar zum Gravelbike des Jahres 2024 gewählt. Nun haben wir uns das Alltags-Gravelbike Backroad AL EQ, frisch mit neuen Farben versehen, geschnappt. Wir wollten wissen, ob auch dieses Modell durch Vielseitigkeit punkten und Radfahrer-Träume wahr werden lassen kann.

Kurz & Knapp: Rose Backroad AL EQ

  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Erhältliche Größen: 51/ 53/ 55/ 57/ 59/ 61/ 65
  • Schaltgruppe: Shimano GRX RX600
  • Laufrad: Rose G Thirty Disc, Aluminium
  • zulässiges Systemgewicht: 110 kg
  • Beleuchtung v/h: B+M Lumotec IQ-X, 100 Lux/ B+M Mü Mini Dynamo Rücklicht
  • Gepäckträger/ Schutzblech: Alumee Set von Hebie
  • Preis: € 2499 Euro
  • Das Rose Backroad AL EQ ist hier erhältich.
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Thomas Terbeck

Das Rose Backroad AL EQ

Das Backroad AL EQ besitzt einen robusten Aluminium-Rahmen mit der fast identischen, modernen Formsprache der Carbon-Version. Er ermöglicht es ebenfalls, die Kabelführung zu verstecken und für einen cleanen Look zu sorgen. Die Gabel ist aus Carbon, besitzt dazu Gewindebohrungen für die Aufnahme von Gepäcktaschen, Flaschenhaltern oder Ähnlichem.

Nicht nur für Alltagswege geeignet, sondern auch für den "Rumble in the Jungle", ist die bewährte Shimano GRX 600-Schaltgruppe. Der 2x11-Antrieb verfügt über eine 46/30er-Kurbel und eine 11-34T-Kassette und soll damit den Schrecken vor hügeligem Gelände nehmen.

Rose setzt beim Alltags-Graveler auf Laufräder aus eigenem Haus. Beim AL EQ kommen die G Thirty Disc aus Aluminium mit 28 Speichen zum Einsatz. Die Nabe stammt ebenfalls von Rose. Die Reifen, Continental Grand Prix Urban, werden mit einer Breite von 35 mm aufgezogen.

Um das Backroad alltagstauglich zu machen, montiert Rose vorn das 100 Lux starke Busch und Müller Lumotec IQ-X, sowie als Rücklicht das kleine Mü Mini desselben Herstellers, welches auf dem hinteren Schutzblech angebracht ist. Beide verfügen über ein Standlicht. Der Gepäckträger, welcher in Zusammenarbeit mit Hebie speziell für das Backroad entwickelt wurde, ist an der Sitzstrebe und am Schutzblech befestigt.

Unterwegs im urbanen Dschungel

Den Duft der Wälder und der feuchten Wiesen noch in der Nase, geht es zum Einkauf hinein in die trubelige Stadt mit ihren Lichtern, dem Gewusel der Menschen und den leckeren Gerüchen der Imbissstände. Während die Sitzposition des Carbon-Backroad "sportlich" ist, fällt beim AL EQ die sehr aufrechte, komfortable Sitzhaltung auf. Der Nacken ist dadurch wesentlich entspannter, die Übersicht im Straßenverkehr zu behalten fällt leicht. Das passt gut zu einem Alltags-Gravelbike, geht jedoch zulasten der Sportlichkeit.

So präsentiert sich das Rose Backroad AL EQ mit gutmütigen Fahreigenschaften. Dem Mehrgewicht der Ausstattung geschuldet ist es weniger antrittsfreudig, aber wenn es rollt, ist man flott unterwegs. Apropos Rollen: Die 35 mm breiten Reifen von Conti fühlen sich auf dem städtischen Asphalt wohl, trockene feine Schotterwege machen sie ebenfalls anstandslos mit. Nur wenn die Wege grobkörniger oder matschiger werden, kommen sie schnell an ihre Grenzen. Logisch, denn das Profil ist dem eines Rennradreifens ähnlich und besitzt keinerlei Stollen für besseren Grip.

Der Fahrkomfort fällt durch die "dünnere" Bereifung geringer aus. Dennoch passt die Reifenwahl zum Konzept des Bikes, das es weniger auf Trails als auf Asphalt und leicht zu fahrenden Wegen vorsieht. Übrigens: bis zu 45 mm breite Pneus können aufgezogen werden. Ob die Schutzbleche dann noch ausreichen, haben wir nicht ausprobiert. Wir vermuten jedoch, dass dies eng werden könnte.

Ohne Fehl und Tadel schaltet sich Shimanos GRX durch die Landschaft. Ob flach und flink oder hügelig, aber stetig: Die Schaltgruppe zeigt in unseren Tests, dass sie sich bei vielen Gravelbikes mit ihrer breitbandigen Abstufung bewährt hat. Selbst mit Beladung gefiel uns die Schaltung mit der Abstufung.

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Thomas Terbeck

Mit 110 kg zulässigem Systemgewicht (Bike + Fahrer + Gepäck) ist je nach Fahrertyp wenig Spielraum nach oben. Das dürfte unseres Erachtens für ein Alltags-Gravelbike mit Bikepacking-Ambitionen höher ausfallen. Der Gepäckträger hat laut Herstellerangaben eine Maximalbelastung von 8 kg pro Seite.

Das Handling bei befüllten Gepäcktaschen fällt leicht, auf Lenkbewegungen reagiert es schnell. Nur den Wiegetritt mit Beladung absolviert es weniger souverän, dann fühlt es sich für unseren Geschmack ungewöhnlich schwammig an.

Dennoch: Selbst bei abrupten Manövern lässt sich das AL EQ sicher steuern. Die kräftig zupackenden Bremsen mit 160 mm Bremsscheiben arbeiten zuverlässig, selbst bei nassen Straßenverhältnissen.

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Thomas Terbeck

Wenn es um Nässe und Sicherheit geht, kommen unter anderem die Schutzbleche und das Licht zum Einsatz. Die stabilen, hochwertigen Alu-Schützer schützen effektiv vor Spritzwasser und hinterlassen in unserem Test einen positiven Eindruck. Ebenso das Licht von Busch und Müller. Das helle, breit ausgeleuchtete Lichtfeld des Frontscheinwerfers gefällt, das kleine Rücklicht strahlt intensiver als man vermutet und trägt deutlich zur guten Sichtbarkeit bei. Vorsicht: Da es ungeschützt auf dem hinteren Schutzblech montiert ist, sollte man beim Handling mit Packtaschen oder beim Rangieren aufpassen, damit es keinen Schaden nimmt.

BikeX Autor Thomas Terbeck
Thomas Terbeck
Redakteur BikeX

Unser Fazit

Die Bocholter bieten mit dem Rose Backroad AL EQ ein grundsolides, zuverlässiges Alltags-Gravelbike mit hochwertiger Ausstattung, wie mit der montierten Lichtanlage, den Schutzblechen und dem Gepäckträger. Nur das geringe, zulässige Systemgewicht von 110 kg bietet leichten Anlass zur Kritik.

Wird es jedoch ohne Gepäck losgelassen, fährt sich das Backroad wie ein Wolf im Schafspelz und das ursprüngliche Fahrverhalten des Gravelbikes kommt zum Vorschein. Schnell, wendig und agil, nur die Bereifung hindert daran, weiter ins Gelände hineinzufahren. Die aufrechte Sitzposition fällt zwar deutlich aus, dennoch reicht sie für die sportlich schnelle Wochenend-Runde mit deftigem Fahrspaß und zeigt zudem den vielseitigen Einsatzzweck auf. Insgesamt ist das Rose Backroad ein gelungenes Alltags-Gravelbike mit Spaßfaktor. Der Preis ist fair.

 Hochwertige Lichtanlage

 Effektive Schutzbleche

 Komfortorientierte Sitzposition

 Reifenwahl für den Alltags-Einsatz

 Passende Übersetzung der Schaltgruppe

 Preis

 je nach Fahrertyp geringes Systemgewicht

 schwammiges Fahrverhalten im Wiegetritt bei Beladung

* Größe 53, nachgewogen