
Tipp 1 – Die Planung
Das Schöne ist, man braucht eigentlich gar nicht viel Vorlauf für ein Microadventure. Motivation und Lust sind ein hilfreicher Antreiber. Und: es kann direkt vor der Haustür losgehen. Dennoch startet alles mit der Planung der Strecke. Mit Tools, wie komoot oder BRouter sind schnell Ideen für eine ansprechende Strecke umgesetzt. Prima: heutzutage ist es kinderleicht, diese Strecken direkt auf einen GPS-Radcomputer zu übertragen. Dennoch solltest du dir im Klaren darüber sein, was du genau fahren möchtest. Ein episch langer Tag im Sattel ist schön, kann aber sehr stressig werden, wenn nicht genug Puffer für eine Pause eingeplant wurde. Unser Tipp: lieber eine etwas kürzere Tages-Etappe, dafür mehr Genuss und Erlebnis auf und neben dem Rad.

Tipp 2 – Das Bike
Vor Abfahrt solltest du dein Bike definitiv kurz durchchecken. Hast du genügend Luft in den Reifen, funktionieren die Bremsen einwandfrei, ist die Kette geölt, das (Akku)-Licht funktioniert und ist geladen? Dann kann (fast) nichts mehr schiefgehen. Für den Fall der Fälle solltest du dennoch das nötigste Werkzeug für die kleine Reparatur mit dir führen. Passender Ersatzschlauch, Reifenheber, Luftpumpe, Multitool sind unentbehrlich. Was zusätzlich hilfreich sein kann, haben wir übrigens in dem Artikel das perfekte Pannen-Set fürs Fahrrad zusammengefasst.

Tipp 3 – Das Gepäck
Halte dir beim Zusammenstellen deines Gepäcks vor Augen, was du wirklich auf der Bikepacking-Tour benötigst. Je schwerer es ist, desto mühsamer kann es unterwegs, gerade an Anstiegen, werden. Dein Leitsatz sollte sein "so viel wie nötig, so wenig wie möglich." Unnötiger Ballast, wie Regenklamotten bei Schönwetter-Vorhersage solltest du vermeiden. Isomatte, Schlafsack und Zelt packst du ein, wenn du draußen schlafen möchtest. Ein herrliches Erlebnis und sehr zu empfehlen. Falls du jedoch diesmal lieber ein Hotel oder Pension bevorzugst, packe diese Gegenstände auch nicht aus dem Grund ein "weil, es könnte ja..".
Um einen Überblick zu behalten, welche Utensilien du unbedingt einpacken solltest und auf welche du verzichten kannst, hilft es, dir eine Excel-Tabelle mit all deinem Equipment anzulegen. Durch Abhaken siehst du sofort, ob du alles Wichtige dabeihast oder sogar noch etwas weglassen kannst.
Wechselkleidung, Powerbank für Smartphone sowie GPS-Radcomputer und die wichtigsten Hygieneartikel sollten jedoch nicht fehlen. Mit dem Wissen, alles Notwendige dabei zu haben, lässt es sich noch viel entspannter radeln.
Verstauen solltest du das ganze Gepäck deines Bikepacking-Tripps in praktischen und bewährten Sattel-, Lenker, Oberrohr- oder Rahmentaschen, wie beispielsweise in diesem Test vorgestellt.

Tipp 4 – Die Kleidung
Praktische Radkleidung ist das Zauberwort. So bieten zum Beispiel Cargo-Bibs mit Seitentaschen zusätzlichen Stauraum für das Smartphone oder den Powerriegel. Jerseys mit Rückentaschen ebenfalls.
Auch an einen Satz Wechselkleidung, also Hose, Trikot und Socken solltest du denken. Falls du den ganzen Tag geschwitzt hast oder dich doch ein Regenschauer erwischt hat, ist es ein gutes Gefühl am nächsten Tag in trockene Kleidung schlüpfen zu können. Ist das Wetter als wechselhaft angekündigt, solltest du ohnehin nicht die Wind- oder Regenjacke vergessen.
Falls du noch minimalistischer fahren möchtest, ein Tipp: Trikots mit hohem Anteil von Merinowolle riechen auch nach langen Fahrten nicht unangenehm. Dazu ist die Wolle schnelltrocknend. So kannst du dir damit bei einer 2- oder 3-Tagestour sogar ein Ersatz-Jersey sparen!

Tipp 5 – Die Verpflegung
Ein bisschen Grundnahrung sollte immer an Bord sein. Nicht nur Riegel und Gels sollten dabei sein, sondern vielleicht auch etwas Weingummi, eine Banane oder sogar ein paar kleine, gekochte Salzkartoffeln. Diese lassen sich wesentlich einfacher während der Fahrt essen und sind leicht verdaulich.
Bist du in einer einsameren Gegend oder außerhalb von den Öffnungszeiten der Supermärkte unterwegs, schaue dir bei der Planung im Vorfeld mögliche Versorgungspunkte auf der Strecke an. 24h-Tankstellen mit Shop sind sehr beliebt, um zumindest das Notwendigste an Verpflegung auffüllen zu können.
Wenn du im Selbstversorger-Modus unterwegs bist, also deinen Gaskocher dabeihast, kaufe die Lebensmittel erst kurz vor deinem Tagesziel. So sparst du dir unnötiges Gewicht und schleppst das Essen nicht die ganze Zeit mit herum.
Am Ende fühle dich frei: Ob du im Restaurant isst oder dir selbst das Essen auf dem Gaskocher zubereitest, ob du im Zelt oder im Hotel schläfst, ist völlig egal. Hauptsache, du fühlst dich wohl. Bikepacking ist das, was du daraus machst.
Weitere interessante Infos
- Wer noch auf der Suche nach dem passenden Bike für solche Tripps ist, der findet vielleicht in unserer Übersicht interessante Modelle.
- Eine Übersicht an Bikepacking-Events, die man auch am Wochenende fahren kann, findest du in dieser Übersicht.