Test: 11 Gravel-Reifen für Schotter und Waldwege
Die besten Gummis fürs Gravelbike

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 19.08.2025
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Gravelreifen im Test
Foto: Björn Hänssler

Die Gewinner auf einen Blick

  • 🏆 Testsieger: Schwalbe G-One R Pro – Schnellster Reifen und starke Testwerte. Den Sieger hier kaufen.
  • 💰 Preis/Leistungssieger: Der leichtfüßige und mit top Durchstichswerten punktende Continental Terra Speed. Hier kaufen.

Megatrend "Gravel"

Egal, ob auf Asphalt, Schotter, Wiesen, Trails oder im Matsch: Allround-Gravel-Reifen decken ein breites Einsatzspektrum ab. Dank leichtem Profil, das auf weichem oder losem Untergrund Grip und Traktion bietet, aber nicht ausbremst, wenn es darum geht, Strecke zu machen. Weiteres Argument für die Alleskönner: Auf fast jedem Gravelride wechselt der Untergrund zigfach. Den richtigen Reifen für jeden Meter zu finden? Ist da oft nur ein frommer Wunsch. Und wer will schon vor jeder Ausfahrt den passenden Reifen aufziehen? Eben!

Diese Reifen haben wir getestet

  • Challenge Getaway XP Handmade TLR
  • Continental Terra Speed
  • Goodyear Conncector
  • Kenda Alluvium Pro GCT
  • Maxxias Rambler Silk Shield
  • Michelin Power Gravel Competition
  • Pirelli Cinturato Gravel M
  • Schwalbe G-One R Pro
  • Specialized Tracer Pro 2Bliss Ready
  • Vittoria Terreni T50 Mixed Gravel Endurance
  • Vredestein Aventura

Wir haben die Allround-Modelle von elf Herstellern getestet. Mit 40 Millimetern Reifenbreite passen sie in nahezu jedes Gravelbike. Specialized und Vredestein boten zum Zeitpunkt des Tests keine 40-mm-Ausführung an. Hier haben wir die 42- bzw. 38-mm-Ausführung zum Vergleich herangezogen. Vielseitige Fahrräder brauchen vielseitige Reifen. Wir haben elf aktuelle Allround-Modelle in Praxis und Labor getestet. Zudem stehen für Contis beliebten Terra Speed und Specializeds Tracer bereits Nachfolger in den Startlöchern, die zum Testzeitpunkt allerdings noch nicht verfügbar waren.

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Dan Zoubek

Alle Testreifen kommen tubelesstauglich, was Komfort und Durchschlagschutz erhöht. Letzteren haben wir im Labor getestet. Der leichteste Gravel-Reifen im Test war der Vredestein Aventura mit 434 Gramm. Auch Schwalbes Ende 2024 vorgestellter G-One R Pro (474 g) sowie Contis Terra Speed (477 g) und Kendas Alluvium Pro GCT (478 g) wiegen unter 500 Gramm. Die schwersten Reifen kommen mit je 544 Gramm von Challenge und Specialized, wobei letztgenannter Reifen wie erwähnt zwei Millimeter breiter baut. Beim Durchstich- und Schnitttest im Labor setzten sich Vredestein, Schwalbe und Conti an die Spitze, Kendas Alluvium zeigt sich etwas defektanfälliger als die übrigen Kandidaten. Besonders robust gegen Durchschläge auf Wurzeln oder großen Steinen erweist sich im Labor vor allem Challenges Getaway XP mit Aramid-Seitenwand. Conti und Vredestein markierten hier das Ende des Testfeldes.

Auch bei der Montage gab’s deutliche Unterschiede: Während sich die Allrounder von Maxxis, Schwalbe und Specialized leicht montieren und abdichten ließen, war der Getaway von Challenge nur mit viel Kraft und mehreren Reifenhebern aufzuziehen – auch deshalb, weil der Reifen im Neuzustand flach auf der Felge liegt und keine Wölbung aufweist. Bei einem Defekt unterwegs, der von der Tubeless-Milch nicht mehr abgedichtet wird, braucht’s dann viel Kraft, um den Pneu von der Felge zu heben und einen Schlauch einzulegen. Positiv: Spätestens nach Einfüllen der Dichtmilch hielten alle Reifen die Luft zuverlässig.

Vittoria_Profil,Gravelreifen
Agron Beqiri

Auf den Testrunden zeigte sich, dass der Begriff "Allround" Interpretationsspielraum zulässt. Während Contis Terra Speed, Schwalbes G-One R Pro und Specializeds Tracer Pro mit leichtfüßigem, geschmeidigem Fahrverhalten gefielen, fuhren sich die Pneus von Challenge, Goodyear, Michelin und Vittoria eher träge. Der im Labor schnellste Gummi, der G-One R Pro, rollte auch in der Praxis top, zeigte sich jedoch im Matsch schnell überfordert. Beim Bremsen auf Asphalt blockierte er recht früh. Dafür düpierte der neue Allrounder im Laborvergleich bei 20 km/h die Konkurrenz mit nur 15,4 Watt auf der Trommel. Goodyears Connector benötigte mit 32,8 Watt mehr als doppelt so viel Leistung. Übrigens: Der G-One R Pro würde laut den Laborwerten bei 30 km/h (20,3 Watt) selbst einige schmalere Rennrad-Reifen abhängen.

Natürlich hängt die Wahl des richtigen GravelReifens weniger vom reinen Rollwiderstand als vielmehr von den Anforderungen aus Wetterbedingungen, Bodenbeschaffenheit und persönlichen Vorlieben ab. Gerade bei anspruchsvolleren Bedingungen kann ein langsameres, pannensicheres oder besser haftendes Modell die individuell bessere Wahl sein

Die Ergebnisse der Reifen im Detail

1
Challenge_Getaway_XP.,Gravelreifen
Agron Beqiri

Challenge Getaway XP Handmade TLR

2
Continental Terra Speed,Gravelreifen
Agron Beqiri

💰 Continental Terra Speed

3
Goodyear_Connector,Gravelreifen
Agron Beqiri

Goodyear Connector

4
Kenda_Alluvium_Pro_GCT.,Gravelreifen
Agron Beqiri

Kenda Alluvium Pro GCT

5
Gravelreifen, Maxxis_Rambler
Agron Beqiri

Maxxis Rambler Silk Shield

6
Michelin_Power_Gravel_Competition,Gravelreifen
Agron Beqiri

Michelin Power Gravel Competition

7
Gravelreifen,Pirelli_Cinturato_Gravel_M
Agron Beqiri

Pirelli Cinturato Gravel M

8
Gravelreifen,chwalbe_G-One_R_Pro
Agron Beqiri

🏆 Schwalbe G-One R Pro

9
Specialized_Tracer_Pro_2Bliss_Ready,Gravelreifen
Agron Beqiri

Specialized Tracer Pro 2Bliss

10
Vittoria_Terreno_T50_Mixed_Gravel
Agron Beqiri

Vittoria Terreno T50 Mixed Gravel Endurance

11
Vredestein_Aventura,Gravelreifen
Agron Beqiri

Vredestein Aventura

So haben wir bei ROADBIKE getestet

Die Prüfstandsmessungen wurden unter unserer Aufsicht in den Laboren von Continental und Schwalbe durchgeführt, die Werte anschließend gemittelt.

1. Rollwiderstand: Auf den Prüfständen dreht sich eine glatte Stahltrommel konstant mit 20 km/h. Um Verfälschungen durch Erwärmung zu verhindern, läuft der Prüfstand bereits eine Stunde vor Testbeginn. Per Aufhängung wird ein Laufrad samt montiertem Testreifen mit 50 kg Gewicht auf die Trommel gepresst. Die Reifen werden tubeless montiert, der Luftdruck beträgt 2,5 Bar. Ermittelt wird die erforderliche Leistung (in Watt), um die Trommel bei angepresstem Pneu zu drehen.

Gravel-Reifen-Test
Eric Gutglück

2. Pannenschutz: Die Reifen werden maschinell durchstochen: mit spitz zulaufender, 1,5 mm breiter Nadel durch die Lauffläche und mit 5 mm breiter Klinge durch Lauffläche und Seitenwand. Je größer die Summe der notwendigen Kräfte (in Newton), umso besser. Für den Durchschlagtest fällt ein Keil aus steigender Höhe wiederholt auf den Reifen. Je größer die Fallhöhe (mm) beim Durchschlag, desto besser.

3. Gewicht: Von jedem Modell werden vier Reifen gewogen. Je geringer der Mittelwert (in Gramm), desto besser.

4. Montage: Die Reifen werden auf verschiedenen Laufrädern montiert, um zu sehen: Sind Reifenheber und/oder viel Kraft nötig? Rasten die Reifen rundum ein und dichten zuverlässig ab?

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Dan Zoubek

5. Fahrverhalten: Alle Reifen werden mit identischen Laufrädern und exakt gleichem Luftdruck nacheinander auf gleicher Runde mit Anstiegen, Abfahrten, schlechten Straßen und schnellen Kurven sowie auf Schotter, Trails, Wiesen und im Matsch gefahren. Die Tester bewerten dabei Handling, Komfort, Rollverhalten sowie den Grip beim Bremsen, in Kurven und auf wechselndem Untergrund. Vor den Prüfstandsmessungen wurden die Reifen tubeless aufgesetzt.

Fazit

Gravelbiker:innen bekommen vor allem mit Schwalbes neuem G-One R Pro und Contis Terra Speed tolle Allrounder. Den besten Pannenschutz gibt’s hingegen bei Vredestein.