Das Testfeld im Überblick
Wozu überhaupt Windwesten?
Abfahrten mit schneidend kaltem Fahrtwind können Bikern zu jeder Jahreszeit den Spaß vermiesen. Denn nicht nur in den kühlen Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst ist der Luftzug an manchen Tagen eisig, auch im Hochsommer kann ein durchgeschwitzter Körper beim Talritt schnell auskühlen – und die Erkältung ist programmiert. Eine Windjacke, die den Körper vor Fahrtwind schützt, sollte sich daher in jedem Bike-Rucksack finden.
Durch geringes Gewicht (durchschnittlich 120 Gramm) und wenig Platzbedarf von knapp einem halben Liter sind sie leichter, kleiner packbar und mit 110 Euro Durchschnittspreis auch viel günstiger als eine "echte" Regen- oder Softshell-Jacke.
Doch auch wenn Windjacken im Gegensatz zu den robusten Spezialisten nur bedingt vor Nässe und Kälte schützen, sind ihre Allround-Qualitäten ein echtes Plus. Denn einem kurzen Schauer halten fast alle Testmodelle stand und in Kombination mit einem Langarmtrikot sorgt die winddichte Außenlage für gute Isolation.
Aktueller Preisvergleich zu den getesteten Windjacken und -westen (soweit verfügbar)
Das Modell muss zum Biker passen
Sieben der zehn getesteten Windjacken sind aus winddichten Materialien für höchsten Schutz gefertigt, drei bestehen aus "windbrechenden" Materialien, die etwas Fahrtwind passieren lassen, diesen aber stark bremsen und windabweisend wirken.
Komplett winddicht sind die Modelle Dainese AWA Wind Jacket und Löffler Hr. Bike Jacke Windshell sowie die Kapuzenjacken 7Mesh Northwoods Windshell, Scott Trail MTN WB 40 und Gore R7 Windstopper Light – Letztere besitzt zudem getapete Nähte und hält dank Windstopper-Membran auch stärkeren Regenschauern stand.
Diese Jacken bieten den höchsten Windschutz, tragen sich im Uphill mitunter jedoch etwas schwitzig. Wer einen Windschutz fürs Hochgebirge und lange Trailabfahrten sucht, sollte sich diese Jacken dennoch genauer anschauen, denn wer die Jacke erst auf dem Gipfel anzieht, freut sich über lückenlosen Schutz für den Körper.
Für Touren mit vielen Anstiegen und Abfahrten eignen sich Modelle, die winddichte Materialien mit Belüftungsöffnungen kombinieren (Shimano Compact Windbreaker, Vaude Men’s Moab UL Jacket). Das erspart häufiges An- und Ausziehen. Jacken aus windbrechendem Material (Skinfit Vento Hooded Jacket, Bontrager Circuit Windshell, Rose Ventilation Windjacke) punkten mit super Klima, lassen aber mehr Fahrtwind zum Körper dringen.
Racer lieben es minimalistisch-leicht. Zusammen mit unserem Schwestermagazin RoadBIKE haben wir zehn aktuelle Windwesten in der Preisklasse bis 100 Euro geprüft. Auch sie schützen Bikers Rumpf und Hals vor Fahrtwind, ihr "Zuhause" ist die Trikottasche oder die Rucksack- Seitentasche. Die knappen Leibchen fallen jedoch deutlich enger aus, da sie sich an den austrainierten Marathon- Fahrer wenden und aerodynamisch-flatterfrei anliegen sollen.
KURZ UND KNAPP:
Ob Hochgebirge oder welliges Terrain, Windjacken bieten Allround-Qualitäten, durch ihr geringes Gewicht finden sie in jedem Rucksack Platz. Für die schnelle Power-Runde und mildes Klima sind Windwesten erste Wahl.
Punktverteilung und Wertung
Anhand einer Auswertungstabelle wird die Punktezahl errechnet und so die Endnote bestimmt. Den Windschutz haben wir mit 35 % der Endnote am höchsten gewichtet, gefolgt von Klima und Gewicht/Packmaß (je 20 %). Ausstattung und Handhabung fließen mit 15 % in die Endnote ein, die Verarbeitung mit 10 %. Die Aufschlüsselung der Testnoten zeigt, wie weit entfernt oder nah das Produkt an der nächsten Note liegt.

So testet Mountainbike Windjacken
Wie gut schützen die Windjacken und -westen vor Fahrtwind? Den Windschutz als wichtigstes Merkmal haben wir mit 35 Prozent an der Endnote gewichtet. Vor dem Test des Windschutzes, stand in einem schweißtreibenden Anstieg mit 150 Höhenmetern – bei etwa 25 Grad Umgebungstemperatur, mit konstant 17 Grad Steigung und regelmäßiger Trinkwasserzufuhr – jedoch zunächst der Test des Jacken-/Westenklimas an.
Die Bewertung zeigt an, wie gut das jeweilige Modell "atmet" oder ein schwitziges Klima ausgleicht, und fließt mit 20 Prozent in die Endnote ein. In der anschließenden Straßenabfahrt mit bis zu 62 km/h Fahrgeschwindigkeit machten sich Schlupflöcher, etwa durch Belüftungseinsätze, flatternde Ärmel oder nicht hinterlegte Reißverschlüsse bemerkbar.

Um das Packmaß zu ermitteln, haben wir jedes Modell in einem Messbecher mit einem definierten Gewicht beschwert und so mit konstanter Kraft komprimiert.
Anders als im Test unseres Schwestermagazins Road- BIKE haben wir den Windschutz um 15 Prozent höher gewichtet, die Bewertungen zu Gewicht und Packmaß hingegen mit 20 Prozent zusammengefasst – da die meisten Mountainbiker mit Rucksack unterwegs sind und ein kleines Packmaß für sie weniger wichtig ist.
Die Ausstattung mit Reflektoren, Taschen, Kapuze und Verstelloptionen sowie deren Handhabung fließt zu 15 Prozent ins Testergebnis ein. Die Verarbeitungsqualität stellt 10 Prozent der Endnote.