"Down-Country" lautet der neuste Kunstbegriff, der sich aktuell bei Bikes mit wenig Federweg breitmacht. Was damit gemeint ist? Typischen Cross-Country-Bikes mit 100-mm-Fahrwerk soll durch Implantierung einer 120-mm-Federgabel zu mehr Downhill-Potenzial verholfen werden. Aus Downhill und Cross-Country wird: Down-Country.

Diesen Weg beschreitet auch Pivot am Mach 4 SL, das es nun wahlweise mit 100 oder 120 mm Hub vorne gibt. Wir haben, dem Trend folgend, das 7699 Euro teure Edel-Bike natürlich in der langhubigen Version getestet. Ausgestattet mit Shimano-XTR- und -XT Parts, Race-Face-Kurbel sowie Fox-34- Stepcast-Gabel, bringt es in Rahmengröße L 12,6 Kilo auf die Waage – gut, aber nicht herausragend. Selbstverständlich ist der Rahmen aus Carbon und Pivot-typisch außerordentlich gut gefertigt. Apropos: Der Rahmen ist für das elektronische Fox-Live-Valve- Fahrwerk vorbereitet, eine Version damit bietet Pivot für stolze 9949 Euro an.

Wir konzentrieren uns lieber auf das Mach 4 SL mit mechanischem Lockout-Remote am Lenker. Aktiviert man diesen, zieht das Pivot gierig voran. Doch auch im offenen Modus gibt sich der "DW-Link"-Hinterbau antriebsneutral. Die Geo ist sportlich-klassisch gezeichnet. Ein kurzes Heck und ein nur moderat-flacher Lenkwinkel sowie der kompakte Reach machen das Bike zum höchst wedelfreudigen Trailflitzer. Für ein sogenanntes Down-Country-Bike hätten wir uns aber einen etwas längeren Schnitt der Geometrie und somit mehr Laufruhe bei Highspeed gewünscht.

Genial für den Downhill ist hingegen das Fahrwerk, dessen Fox-Factory- Elemente exzellent performen – sodass das 100-mm-Heck der Gabel kaum nachsteht.

Charakter: gute Mischung aus Laufruhe und Wendigkeit