Mit 4399 Euro stellen die Österreicher das günstigste Rad im Vergleichstest – und das sogar mit kompletter Shimano-XTR-Gruppe inklusive Bremsen. In Sachen Geometrie fällt das Bike etwas ungewöhnlich aus. Trotz Größe S hat es mit den längsten Reach im Testfeld, die Sitzrohrlänge von 430 mm war für unsere Testcrew (um 175 cm) aber zu knapp bemessen, der Sattelauszug entsprechend riesig. Die Folge: „Man tritt leicht von hinten in die Pedale, sitzt nicht direkt über dem Tretlager“, so Redakteur Lukas Hoffmann. Dennoch rollt und klettert das KTM durchaus flott, auch wenn das hohe Laufrad- und Gesamtgewicht spürbar Körner kostet.
Rauf auf den Trail, rein ins Vergnügen? Ja und nein. Das Myroon ist mit 71°-Lenkwinkel sehr steil gezeichnet, was sich in einem hochagilen, wuseligen Charakter niederschlägt. Teilweise wirkt das Myroon jedoch nervös, bei hohem Speed ist eine „harte Hand“ gefragt. Zumal auch die kleine 160-mm-Disc vorne wenig standfest ist. Immerhin arbeitet die günstigere Fox-Performance-Elite-Gabel auf Niveau ihrer teuren Factory-Schwestern.

Was uns gefällt:
sehr agiles und drehfreudiges Handling
größtenteils hochwertige Parts zum fairen Preis
Was uns nicht gefällt:
bergab deutlich nervöser als der Rest im Test
Geo nicht ganz stimmig
Fazit:
Das agil-wuselige Myroon rollt gut und klettert geschickt, lässt im Talschuss aber Laufruhe vermissen. Der Preis ist attraktiv, die Ausstattung aber nicht perfekt durchdacht.
Testergebnis:
Gut (704 Punkte)


Das KTM Myroon Prime 1x12 XTR im Vergleichstest mit 13 weiteren Race-Hardtails.